Inhalt: +++++

Jedes Unternehmen will starke Marken im Portfolio haben oder selbst zu einer Marke werden. In einer Welt, in der das Angebot fast immer die Nachfrage übersteigt, sichert die Marke den Erfolg beim Kunden. Kein Wunder also, dass es für Markenangelegenheiten eine unglaublich große Zahl an Dienstleistern gibt. Gerade in der Kreativhauptstadt Hamburg wird mit dem Thema Marke viel Geld verdient. Gleichwohl wird auch viel heiße Luft gemacht.

Denn selbstverständlich verkauft jeder Markenstratege oder Berater seinen Ansatz als der Weisheit letzten Schluss. Mit dieser Mythenbildung um die Marke will das Buch aufräumen. Die beiden promovierten Autoren verstehen sich als Markensoziologen. Eine ihrer Kernthesen lautet, eine starke Marke kommt immer aus dem Inneren eines Unternehmens. Sie setzen Klartext gegen Kreativgeschwafel und Agenturschwachsinn.

Präsentation: +++++

Ihrem hohen Anspruch, Klartext zu liefern, werden die beiden Autoren gerecht. Sie liefern knapp 300 wirklich spannende Seiten mit vielen gut ausgewählten und klug analysieren Beispielen. Auf jeder Seite findet der Leser je eine hervorgehobene Kopf- und Fußzeile. Diese Kernsätze kann man hintereinander lesen und erschließt sich so den Inhalt im Schnelldurchlauf. Dafür fehlt ein Inhaltsverzeichnis. Es gibt keine Kapitelstruktur. Die braucht dieses Buch auch nicht unbedingt.

Praxiswert: +++++

Henry Ford wird das Zitat zugeschrieben: „Ich weiß, die Hälfte meiner Werbung ist hinausgeworfenes Geld. Ich weiß nur nicht, welche Hälfte.“ Dieses Dilemma ist auch heute nicht gelöst. Werbung ist notwendig und eine starke Marke äußerst hilfreich. Aber welches ist der beste Weg, und wie viel Marketing-Geld gibt man wofür aus? Das sind schlicht und ergreifend immer wieder die gleichen Fragen. In den Antworten unterscheiden sich gut geführte von weniger gut geführten Unternehmen. Denn die Verantwortung für die Marke kann man einfach nicht nach außen delegieren. Zu besseren Entscheidungen in Markenfragen verhilft dieses Buch.

„Marke ohne Mythos“ von Arnd Zschiesche und Oliver Errichiello. Erschienen im Gabal Verlag, 276 S., 29,90 €