Gründerköpfe: Inga Gurke hat in Ottensen einen Laden für Kindermöbel und Design eröffnet

„Mein Laden lebt vom Naturkonzept“, sagt Inga Gurke. Wobei „öko“ für sie gar nicht mal im Fokus steht. Denn dass die Kindermöbel, Wohnaccessoires, Stofftiere und Spielzeuge in ihrem Geschäft „ImmerimZimmer“ schadstofffrei sind, versteht sich für die Gründerin von selbst. Darüber hinaus soll schönes Design die Waren auszeichnen. Das hat Inga Gurke ebenso wie die Nachhaltigkeit zu ihrer Marke gemacht.

Im April 2012 eröffnete die Hamburgerin ihr Ladengeschäft an der Eulenstraße 95 in Ottensen. Auslöser war unter anderen der eigene Bedarf: „Wenn man für seine Kinder schadstofffreie Möbel sucht, findet man wenig, was diesem Anspruch genügt“, sagt Gurke. Wo sie beim Thema Schadstoffe und Umweltverträglichkeit genau hingucken muss, weiß die Gründerin: Sie ist promovierte Chemikerin und war vor ihrer Selbstständigkeit bei einem Industrieunternehmen tätig.

Die Designer ihrer Naturkindermöbel arbeiten fast ausschließlich mit Vollholz. Textilien sind aus Bio-Baumwolle, und lackiert wird nur mit ökologischen Ölen und Wachsen. Inga Gurke hat zwar auch farbige Naturfelle im Angebot, aber sie achtet darauf, dass sie nachprüfbar umweltfreundlich und allergiefrei sind. „Wenn sie in China oder Brasilien gegerbt oder gefärbt wurden, dann nehme ich die Artikel nicht ins Programm auf.“

Der Gedanke, sich selbstständig zu machen, beschäftigte Inga Gurke schon mehrere Jahre. Es sollte etwas mit Textilien und einem Gesundheitsaspekt sein. Auf einer Messe habe sie dann die „Traumschwinger“ kennen gelernt, die je nach Größe Babywiege oder Hängematte sein können. Ihre Begeisterung für die bequemen Netze gab dann den endgültigen Anstoß für die Gründung.

Der Name war auch schnell gefunden: „Immer im Zimmer stammt aus einem Reim vom Sams“, sagt Inga Gurke. Manche – gerade Männer – assoziierten mit „ImmerimZimmer“ ein Eingesperrtsein. Aber gemeint sei im Gegenteil, dass die Dinge immer im Zimmer bleiben könnten. „Auch wenn man wächst“, sagt die Gründerin. „Die Wickelkommode wird später zur richtigen Kommode.“ Nach dem Ladengeschäft in Ottensen habe sie gezielt gesucht: weil sie selbst dort wohnt und weil sie findet, dass ihr Angebot zu den Menschen passt.

Ihren Start hat Inga Gurke mit einem Gründungszuschuss der Arbeitsagentur finanziert. „Aber das hat mich Nerven gekostet“, erinnert sie sich. Gerade war der Zuschuss in eine „Kann-Leistung“ umgestellt worden: „Und ich bin in die Mühlen geraten“, sagt sie. Dass der Vermieter an der Eulenstraße noch am Renovieren war, als sie eigentlich schon loslegen wollte, kam ihr da ganz gelegen. „So musste ich noch keine Miete zahlen.“ Von der Handelskammer wiederum hat sie sich bestens unterstützt gefühlt. „Die Mitarbeiter dort haben mir sehr geholfen, so bin ich auch in Kontakt zu meiner jetzigen Steuerberaterin gekommen.“

Ihren Laden schmeißt Inga Gurke noch allein. Organisatorisches oder die Suche nach neuen Lieferanten erledigt sie darum oft abends – genauso wie die Planung. So soll „ImmerimZimmer“ bald noch mehr Auswahl bieten. Darum will Inga Gurke demnächst nach Skandinavien reisen, Betriebe begutachten und prüfen, welche ihrem Anspruch genügen. Ihre Internetseite will sie bald mit einem Online-Shop ergänzen. Denn obwohl die Gründerin so etwas Handfestes wie Kindermöbel verkauft, war ihr das Internet bislang eine große Hilfe: Google-Werbung habe ihr zahlreiche, auch auswärtige Kunden eingebracht, sagt sie, ebenso wie der eigene Webauftritt und ihr Profil bei Facebook.

www.immerimzimmer.de