Führungskräfte in Krankenhäusern verdienen im Schnitt noch nicht einmal halb so viel wie Manager in der freien Wirtschaft. Das Gehalt eines Krankenhaus-Geschäftsführers betrug im vergangenen Jahr durchschnittlich 157.000 Euro, während ein Geschäftsführer in der Privatwirtschaft im Schnitt 334.000 Euro erhalten hat.

Ähnlich groß sind die Vergütungsunterschiede bei Führungskräften im Personalwesen: Krankenhäuser haben ihre Personalchefs 2012 mit durchschnittlich 79.000 Euro im Jahr vergütet, während Wirtschaftsunternehmen den obersten Personalern 131.000 Euro gezahlt haben. In sämtlichen vergleichbaren nicht ärztlichen Positionen lagen die Gehälter in Krankenhäusern deutlich unter denen in der freien Wirtschaft. Dies ergab eine Studie der Managementberatung Kienbaum, für die mehr als 2500 Positionen in knapp 150 Krankenhäusern analysiert wurden.

Auch die Vergütungsmodelle in deutschen Krankenhäusern weichen von denen der Privatwirtschaft ab: Mehr als drei Viertel der Geschäftsführer von Krankenhäusern erhalten eine leistungsorientierte Vergütung. Diese Vergütungsform ist damit im Krankenhausmanagement weniger verbreitet als in der Privatwirtschaft, wo 94 Prozent der Geschäftsführer einen jährlichen Bonus erhalten.

Ein Klinik-Geschäftsführer kann durchschnittlich einen Bonus von 23.000 Euro im Jahr erwarten, während in der freien Wirtschaft durchschnittliche Geschäftsführer-Boni von 114.000 Euro gezahlt werden. Allerdings macht die variable Vergütung in Wirtschaftsunternehmen auch ein Drittel der Gesamtvergütung eines Geschäftsführers aus, während dieser Anteil bei Krankenhaus-Leitern lediglich zwölf Prozent des Jahreseinkommens beträgt.

Je länger Führungskräfte ihre Position bekleiden, desto höher ist ihr Gehalt: Klinik-Geschäftsführer mit sechs bis elf Jahren Zugehörigkeit verdienen durchschnittlich 152.000 Euro; sind es mehr als 20 Jahre, erhalten Geschäftsführer etwa 30.000 Euro mehr.