Ein Studium in Hamburg eröffnet vielfältige Berufschancen

Ihr Nebenjob während der Schulzeit brachte für Roxanne Theves den entscheidenden Anstoß. Die 25-Jährige, deren Stärken Mathe und Englisch waren, arbeitete bei einer Bahnspedition, die Gütertransporte organisiert. „Das hat mein Interesse für Logistik geweckt, und ich habe gemerkt, dass Transport sehr komplex ist und nicht nur bedeutet, Waren mit dem Lkw oder Zug zu schicken. Dahinter steckt exakte Planung und Kontrolle.“

Roxanne Theves entschied sich für das Studium Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Logistik an einer privaten Hochschule im Ruhrgebiet und arbeitete nach dem Bachelor ein Jahr lang in einer mittelständischen Unternehmensberatung für Management und Logistik. Im September 2011 begann sie ihr Masterstudium an der Kühne Logistics University KLU in Hamburg, das sie im September abschließen wird.

„Die Aussichten auf einen erfolgreichen Einstieg in das Berufsleben sind nach unseren Erfahrungen mit dem letzten Jahrgang ausgezeichnet“, sagt KLU-Hochschulsprecherin Christine Sänger. „Die Absolventen haben in unterschiedlichen Branchen und Funktionen angefangen: als Supply-Chain-Manager in Industrie und Handel beispielsweise bei einer weltweit tätigen Brauerei sowie als Experten bei Logistikdienstleistern und im Consulting-Bereich. Die Job-Möglichkeiten sind äußerst vielfältig.“

Anfangsgehälter von 30.000 Euro für die jungen Absolventen sind realistisch

Da Logistik eine Querschnittsdisziplin ist, finden sich logistische Lehrinhalte in diversen Studiengängen, zum Beispiel in Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik und Ingenieurwesen/Maschinenbau. Reine Logistikstudiengänge gibt es erst seit etwa zehn Jahren, vor allem an Fachhochschulen und Dualen Hochschulen. Zurzeit werden bundesweit rund 160 Logistik- Bachelorstudiengänge angeboten, davon zwölf in Hamburg (www.studieren-studium.com/studium/Logistik).

Die Job-Chancen sind sehr gut, Logistik-Absolventen sind auf dem Arbeitsmarkt von Dienstleistern und Industrie gefragt. Dies gilt auch für Studenten von Logistics Management an der HSBA. „Unsere 220 Partnerunternehmen suchen Studierende, die für das Unternehmen passen“, sagt HSBA-Geschäftsführer Uve Samuels. „Gesucht werden junge Menschen, die sich einerseits den hohen theoretischen Ansprüchen stellen und gleichzeitig auch die Umsetzung in der Praxis suchen.“ Dabei sind den Unternehmen und der HSBA die Zeugnisse und die Persönlichkeit der Studierenden wichtig. Samuels: „Motivation, Einsatzbereitschaft und Teamfähigkeit sind besonders gefragt.“

Auch Jonas Schulz entschied sich für das Studium Logistics Management an der HSBA. Der 22-Jährige hat gerade seine Bachelorarbeit geschrieben. Derzeit hat er sich für einen Job in der Vertriebsabteilung der Firma beworben. Als Hamburger habe ihn der Hafen und dessen Infrastruktur schon immer fasziniert. Auf den Uni-Tagen hörte er einen Vortrag der HSBA und begeisterte sich fortan für das Duale Studium. Zunächst musste der junge Mann sich jedoch bei dem Partnerunternehmen Hapag-Lloyd bewerben und in einem Accessment Center gegen zwölf Mitbewerber antreten.

„90 Prozent unserer Absolventen bekommen noch vor Ablauf des Studiums eine Jobangebot ihres Kooperationsunternehmens. Das ist ein enorm hoher Wert“, sagt Uve Samuels. Anfangsgehälter von rund 30.000 Euro seien dabei in vielen Fällen realistisch. Manchmal auch darüber.

Eine andere Möglichkeit ist der Hamburger Logistik-Bachelor HL-B, den der Verein Hamburger Spediteure anbietet (s. Text rechts). Das besondere: Eine Kombination von beruflicher Ausbildung mit einem stark praxisorientierten betriebswirtschaftlichen Studium. Die Karriereaussichten sind laut Geschäftsführer Stefan Saß sehr gut. Für Reinhard Griese, Personalleiter derKühne+Nagel-Zweigniederlassung Hamburg, ist insbesondere die Verzahnung von akademischer Qualifikation und Praxis beim HL-B eine maßgebliche Grundlage für eine erfolgreiche Karriere in der nationalen wie auch internationalen Logistik.

Simon Spinner, den ein Job nach dem Abitur in Santiago de Chile auf die Idee brachte, Logistik zu studieren, steht kurz vor seinem Master und hat bereits mehrere gut dotierte Job-Angebote von Unternehmensberatungen. Einige seiner Kommilitonen bekleiden inzwischen Positionen in Industrie- und Consultingunternehmen mit Jahresgehältern von 50.000 Euro. Den 26-Jährigen, der sich an der KLU auf Supply-Chain Management spezialisiert hat, fasziniert das schnelllebige weltweite Logistik-Geschäft.