Gründerköpfe: Alexander Bachmann hat die Internet-Agentur Genova gegründet. Für die Kundenwerbung setzt er auf Kooperationen

Als sich Alexander Bachmann an der Leuphana Uni Lüneburg für das Studium „Management und Entrepreneurship“ einschrieb, war dem heute 28-Jährigen längst klar, dass er sich selbstständig machen wollte. „Wenn man viele Ideen hat, möchte man die auch umsetzen“, sagt Bachmann. „Aber als Angestellter verbringt man ein Großteil seiner Zeit damit, anderer Leute Ideen zu verwirklichen.“ Das wäre wohl nichts für jemanden gewesen, der mit 16 seine ersten Internetseiten gebaut hat.

Bachmann gründete seine Agentur für Internet und Marketing „Genova“ Anfang 2012 in Hamburg. Einen Angestellten beschäftigt er. Sein Unternehmen basiert auf drei Geschäftsfeldern: Gestaltung von Internetseiten, Entwicklung von Intranetsystemen und Programmierung. Die meisten Kunden sind kleine und mittelständische Firmen, die einen Online-Auftritt oder ein internes System für ihr Wissensmanagement brauchen.

Den Vorteil einer Gründung direkt nach der Hochschule sieht Alexander Bachmann unter anderem darin, dass man noch nicht so hohe Ausgaben hat wie nach ein paar Jahren als Angestellter. Dennoch sei er im ersten Jahr „sehr aufs Überleben fixiert“ gewesen, sagt er. „Man überlegt ständig, welche Einnahmen, welche Ausgaben kommen auf einen zu – und wenn dann mal ein Kunde später zahlt, kann es schon knapp werden“, erzählt er. Auf die Anschaffung eines neuen PCs oder aufs Drucken von Flyern habe er anfangs richtiggehend hingespart.

Dabei brauchte er gar nicht viele Werbematerialien, die Empfehlung über zufriedene Kunden funktioniert offenbar: „Heute kommen die meisten Interessenten von sich aus auf uns zu“, sagt der Gründer. „Netzwerke sind der eigentliche Bringer.“ Den Pluspunkt seiner Firma sieht er im hohen Tempo und in der Flexibilität, mit der er auf Kundenwünsche reagiert. „Wir setzen zum Beispiel die Internetseiten sehr schnell auf“, sagt er. „Das ist dann natürlich nicht das Endprodukt, aber der Kunde gewinnt sehr früh einen Eindruck und kann uns Feedback geben.“

Darüber hinaus baut Bachmann auf Kooperationen mit Agenturen, deren Portfolio das eigene ergänzt. So netzwerkt er zum Beispiel mit Firmen, die sich auf E-Commerce spezialisiert haben. „Irgendwann weiß man, welche Vertriebskanäle funktionieren. Bei uns sind das die Kooperationen.“ Und vielleicht demnächst auch tekkl.com: Die Wissensplattform für Gründer hat Bachmann vor zwei Monaten online gestellt. Auf ihr sollen sich Selbstständige vernetzen und informieren, etwa über Fördermittel, Marketing oder Preisgestaltung – und sie können mit Auftraggebern in Kontakt kommen.

In den nächsten zwei bis drei Jahren will Bachmann 15 Mitarbeiter einstellen. Dann soll es auch ein eigenes, zentrumsnahes Büro geben. Zurzeit sitzt er mit seinem Mitarbeiter noch in einem Gemeinschaftsbüro mit anderen Selbstständigen.

Der italienische Begriff „Genova“ stammt übrigens aus dem Segler-Jargon: „Genova bezeichnet das Vordersegel, das man braucht, um Fahrt aufzunehmen“, sagt Alexander Bachmann. „Mir gefällt die Metapher – genau das wollen wir für unsere Kunden sein.“

www.genova.de