Gründerköpfe Olaf Ruppert hat vor gut einem Jahr seine Werbeagentur BlickeDeeler gegründet

Er ist der Typ mit dem Dreispitz: Wenn Olaf Ruppert auf Promotiontour für seine Firma geht, trägt er oft diesen auffälligen Hut. Und auch auf seinem Xing-Profil ist der Hamburger in Seemannskluft zu sehen. „Das ist zu meinem Markenzeichen geworden“, sagt er.

Und das passt bestens ins Konzept: Alles rund um Rupperts Werbeagentur ist auf Hamburg und Schifffahrt getrimmt. Seine Kunden will er „auf den richtigen Kurs“ bringen, sein Logo ist einer Seeräuberflagge nachempfunden, den Namen BlickeDeeler hat er von Störtebekers Vitalienbrüdern („Likedeeler“) abgeleitet. „Ein bisschen Robin Hood gehört für mich dazu“, sagt Ruppert lachend.

BlickeDeeler ist eine Full-Service- Agentur: von der Visitenkarte bis zur Guerilla-Marketing-Kampagne. Im April 2012 ging es los. „Mit einem eher unüblichen Agenturkonzept“, wie der 33-Jährige sagt: Seine Agentur besteht im Kern nur aus ihm – und einem Netz von gut 15 Freelancern. „Für mich ist diese schmale Struktur ein stimmiges Konzept“, sagt Ruppert. „Die Kunden zahlen nur, was sie wirklich kriegen.“

Olaf Ruppert hat trotz seiner erst 33 Jahre einige berufliche Stationen hinter sich: Nach Ausbildungen zum Industriemechaniker und Hafenfacharbeiter sattelte er um auf Lackierer. „Übers Airbrushen und die Arbeit mit Photoshop bin ich dann zur Grafik gekommen“, erzählt er. Seine dritte Ausbildung zum Mediengestalter brachte ihn mit Ende 20 ins Agenturgeschäft. „Und nebenbei habe ich auch lange in der Gastronomie gearbeitet.“

Alles zusammen bringe ihm viele Vorteile, zum Beispiel große Nähe zu den praktischen Bedürfnissen seiner Kunden. Dementsprechend konzentriert er sich auf kleine und mittelständische Firmen. Die meisten Kunden hat er bislang in Norddeutschland gefunden. Inzwischen beauftragen den BlickeDeeler auch einige Berliner Firmen und Unternehmen aus dem Ausland.

Außer einem Seminar bei der Hamburger Existenzgründungsinitiative H.E.I. hat Ruppert keine Beratung in Anspruch genommen. „Wichtiger war mir der Austausch mit anderen Gründern“, sagt er. „Da lernt man mehr als in einem Seminarraum.“

Am Anfang hat er eine Flyer-Aktion für Gastronomiebetriebe gemacht und morgens in seiner Piratenkluft die Großmärkte abgefahren. „Ich mag es gern ein wenig unkonventioneller“, sagt er. Mit Erfolg: „Ich hatte eine Rückläuferquote zwischen sieben und acht Prozent, normal ist weniger als ein Prozent bei Flyerkampagnen.“

Inzwischen kommen neue Kunden vor allem durch Mund-zu-Mund-Propaganda – oder weil sie auf einer Veranstaltung an Olaf Ruppert persönlich geraten. „Zu solchen Anlässen trage ich immer einen Hoody mit Logo. Und dann heißt es oft: Sind Sie nicht der mit dem Dreispitz?“ Einen wichtigen Werbekanal sieht er auch in den sozialen Medien. Auf Facebook ist er vertreten und in der Foto-Community Pinterest. Aufträge aus Bahrain, England und Tschechien hat er so an Land gezogen. Seine Fixkosten versucht Ruppert gering zu halten. Er arbeitet im Home- Office und nutzt für Kundentermine die Gastronomie oder auch einmal einen Konferenzraum in einem Co-working-Space. Wächst seine Firma weiter, will er ein eigenes Büro mit ein bis zwei weiteren Arbeitsplätzen einrichten. Für die nächste Zeit plant der Gründer, seine Aktivitäten auf den Social- Media-Kanälen auszubauen und verstärkt Kampagnen im Guerilla-Marketing anzubieten. „Das nutzen eigentlich nur große Firmen“, sagt er. „Dabei kann man mit diesen Überraschungsaktionen auch als Kleinunternehmer größte Ergebnisse erzielen."

www.blickedeeler.de