Eine Laudatio von Mark Hübner-Weinhold

Jährlich erscheinen in Deutschland Hunderte neuer Managementbücher und Karriereratgeber. Viele verdienen einen Platz im Altpapiercontainer. Doch gibt es einen Olymp jener Bücher, die auch Jahre später immer wieder zitiert werden.

Nur wenige Autoren gehören in diese Liga. Der 2012 verstorbene Stephen R. Covey zählt dazu, ebenso Peter Drucker und Tom Peters. Einzelne Titel bleiben stets präsent wie „Der Schwarze Schwan“ von Nassim Nicholas Taleb oder „Emotionale Intelligenz“ von Daniel Goleman.

Unter den deutschen Autoren, deren Thesen das Denken und Handeln von Führungskräften nachhaltig beeinflussen, ragt Reinhard K. Sprenger heraus. Der promovierte Philosoph ist ein Querdenker, ein Provokateur mit großer Lust, gegen die lähmende politische Korrektheit in Wirtschaft und Gesellschaft zu argumentieren. Seine Thesen brechen mit den herkömmlichen Strategien der Unternehmensführung. Sie sind radikal, weil sie einem fundamentalen Humanismus entspringen: Sprenger stellt den Menschen als Freiheitswesen in den Mittelpunkt seiner Führungstheorie. „Tu, was du willst – und zahl den Preis“, ist seine zentrale Botschaft für ein selbstverantwortliches Leben.

Sprengers Denken ist nicht abstrakt theoretisch, sondern setzt sich pragmatisch, zupackend und provokant mit dem Leben des Einzelnen und der Wirklichkeit in Unternehmen auseinander. Das berührt, begeistert, erregt Widerspruch. Immer sind seine Gedanken von bestechender Klarheit.

Sprenger hat sich mit 800.000 im deutschsprachigen Raum verkauften Büchern zum wirkmächtigsten deutschen Managementdenker entwickelt. Zu seinem 60. Geburtstag am 11. Juni hat der Campus Verlag einen Sammelband aufgelegt; der Titel: „An der Freiheit des anderen kommt keiner vorbei“. An Reinhard K. Sprenger auch nicht. Seine Thesen gehören auf den Lehrplan jeder Ausbildung für Führungskräfte. Herzlichen Glückwunsch!