Gründerköpfe: Maya Meiners ist mobile Fotografin. Die Autodidaktin kommt aus der Sozialpädagogik

Nach sieben Jahren Arbeit im sozialen Bereich und einem Jahr Europareise entschied sich Maya Meiners 2011 für einen kompletten beruflichen Neustart: Sie machte sich als mobile Fotografin für Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern selbstständig.

Ihre Erfahrungen als Sozialpädagogin kann die 36-Jährige auch in der Fotografie bestens einsetzen. „Ich arbeite viel mit Menschen, die vor der Kamera befangen sind oder sich für nicht fotogen halten“, sagt Meiners. Darum lichtet sie ihre Kunden vor allem dort ab, wo sie sich wohlfühlen: bei sich zu Hause oder an irgendeinem anderen Ort, mit dem sie etwas Besonderes verbinden.

Neben der Porträtfotografie liegt ihr Schwerpunkt auf Hochzeitsfotos. „Ich liebe es, Liebende zu fotografieren“, sagt sie. „Mein Anspruch ist es, die Stimmung natürlich, authentisch und lebendig abzubilden.“ 95 Prozent ihrer Zeit ist Maya Meiners mobil unterwegs – gerade erst hat sie zum Beispiel eine Hebamme an der Alster in Szene gesetzt. „Weil sie gern segelt“, erzählt die Fotografin. Den Begriff „in Szene setzen“ mag sie allerdings nicht so gern. „Ich inszeniere nicht“, sagt Maya Meiners. „Ich rede mit den Menschen und entwickele ein Gefühl für die Person, die vor mir ist. Gute Bilder entstehen nur dann, wenn die Chemie stimmt.“

Zusätzlich hat Meiners seit Kurzem auch die Möglichkeit, Kunden zu Studioaufnahmen in die eigenen Räume nach Jersbek einzuladen. „Ich bin dadurch wetterunabhängiger und kann auch eine passende Umgebung für Bewerbungs- und Businessporträts bieten.“ Eine sterile Studioatmosphäre habe sie aber nicht hergestellt, es sei „eher wie ein Wohnzimmer“ eingerichtet.

Dennoch bleibt das Fotografieren bei natürlichem Licht Meiners eigentliche Leidenschaft. Nachdem sie ihren Job als Sozialpädagogin gekündigt hatte, tourte sie mit VW-Bus und Kamera ein Jahr durch Europa. In die Sozialpädagogik wollte sie nach der Auszeit nicht zurück: „Mir fehlte die Selbstbestimmtheit“, sagt sie. „Ich wollte meine kreative Seite endlich ausdrücken.“

Familie und Freunde unterstützten die Idee ohnehin. „Sie hatten mich auch zuvor schon so oft gefragt, warum machst du dich nicht als Fotografin selbstständig?“, erinnert sich Maya Meiners. „Schließlich habe ich schon mein Leben lang fotografiert. Aber das auch beruflich zu machen, hatte ich mich bis dahin nicht getraut.“

Nicht zuletzt, weil sie keine klassische Fotografen-Ausbildung hat – „und weil es in Hamburg schon Tausende Fotografen gibt“. Aber dann habe sie auch wieder gedacht: „Wo Tausend sind, da ist auch noch Platz für einen mehr. Und außerdem: So wie ich macht es keiner. Es hat sich einfach richtig angefühlt.“

Anfangs aktivierte sie ihr privates Netzwerk und verschickte Flyer mit Hochzeitsfotos. Für ihre ersten Kunden fotografierte Meiners dann zum Selbstkostenpreis und fertigte Mini-Fotobücher an, die sie mit Werbeaufdruck versehen den Kunden schickte. Das funktionierte: „Bis heute ist so gut wie jeder Auftrag über Mundpropaganda gekommen.“

Als Herausforderung empfand Meiners die Preiskalkulation: „Anfangs neigt man zu niedrigen Preisen“, sagt sie. Schwierig sei es später, bei Stammkunden die Preise realistischer zu gestalten. „Aktuell bin ich darum in einem KfW-Coaching. Dort geht es genau um dieses Thema: seine Preise noch einmal neu zu kalkulieren.“ Insgesamt ist Meiners mehr als zufrieden mit ihrem Start. „Als Quereinsteigerin habe ich so viel geschafft“, sagt sie. „Aber man braucht als Selbstständiger viel Durchhaltevermögen und muss auch mit Existenzängsten umgehen lernen.“

www.mayameiners.de