Aktuell sind in Deutschland in den Ingenieurberufen 78 600 Stellen nicht besetzt, die meisten davon in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 24 700 offenen Stellen. Das meldet der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in Bezug auf Arbeitsmarktzahlen aus dem Oktober 2012. In der Energie- und Elektrotechnik konnten 18 500 Stellen nicht besetzt werden.

Demgegenüber waren zum Vergleichszeitpunkt 23 483 Ingenieure arbeitslos, die meisten davon in den Kategorien Bau, Vermessung und Gebäudetechnik, Architektur sowie Technische Forschung und Produktionssteuerung. Im Schnitt kamen im Oktober 2012 auf einen arbeitslosen Ingenieur 3,3 offene Stellen.

Dieses Szenario hat dazu geführt, dass nicht nur der VDI und das IW Köln, sondern jetzt auch die Bundesagentur für Arbeit gemeinsam konstatieren, dass der Ingenieurberuf insbesondere in den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Energie- und Elektrotechnik ein Mangelberuf ist.

Als erfreulich und Erfolg für seine Nachwuchswerbung wertet der VDI jedoch, dass immer mehr junge Menschen sich für ein Studium der Ingenieurwissenschaften einschreiben. Seit dem Jahr 2002 ist die Zahl der Erstabsolventen von 33 000 auf fast 57 000 im Jahr 2011 gestiegen - ein Gesamtzuwachs von 71 Prozent. Dennoch sei der Bedarf weiterhin höher als das Angebot, meldet der VDI.

Noch nicht ausgeschöpftes Potenzial sieht der Verband beim weiblichen Nachwuchs: Während der Anteil erwerbstätiger Ingenieurinnen nur 16,9 Prozent beträgt, zeichnet sich beim weiblichen Nachwuchs mit 22,4 Prozent Erstabsolventinnen im Jahr 2011 eine positive Entwicklung ab.

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