Obwohl Umfragen und Experten immer wieder bestätigen, wie wichtig Qualitätsmanagement (QM) für Unternehmen ist, haben es viele noch nicht etabliert. Zu diesem Ergebnis kommt das Weiterbildungs-Barometer 2012 der Deutschen Gesellschaft für Qualität, eines Anbieters von Seminaren und Lehrgängen. Beim QM geht es um organisatorische Maßnahmen, die der Verbesserung von zum Beispiel Arbeitsprozessen, Produkten und Kundenzufriedenheit dienen.

Immerhin jedes zweite Unternehmen in Deutschland mit mehr als 500 Mitarbeitern besitzt eine eigene Qualitätsmanagement-Abteilung. Bei den mittleren und kleineren Unternehmen ist es jedoch nur jedes dritte. In jedem fünften Betrieb gibt es gar kein Qualitätsmanagement - hier existiert weder eine Abteilung, noch werden Mitarbeiter für diesen Fachbereich beschäftigt.

"In unseren Augen ist das eine verpasste Chance", sagt Wolfgang Kaerkes, Geschäftsführer der DGQ. "Denn Qualitätsmanagement ist ein grundlegender Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen."

Ein weiterer Hinweis, wie wenig wichtig Qualitätsmanagement genommen wird: Für die Mehrheit der Unternehmen ist das Qualitätsmanagement keine Chefsache. In 54 Prozent der befragten Unternehmen sind die QM-Verantwortlichen Manager aus der zweiten Führungsebene. Bei knapp jedem Dritten sind Manager aus tieferen Führungsebenen für Qualität verantwortlich. In gerade einmal 16 Prozent der Betriebe ist das Qualitätsmanagement bei der Unternehmensleitung angesiedelt.

Betrachtet man das Budget für Qualitätsmanagement-Schulungen in deutschen Unternehmen, so wird sichtbar: Die Investitionen in QM-Weiterbildung sind unterdurchschnittlich. Das jährliche Budget dafür liegt insgesamt nur bei etwa 20 000 Euro - dabei wird Qualitätsmanagement von 93 Prozent der befragten Personalverantwortlichen als relevant angesehen.

www.dgq.de/hrstudie