Was macht eigentlich ein Trendscout

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Manuela Keil

Die Analyse von Trends in Mode, Schmuck, Software, Lifestyle, Möbeln und Spielwaren, das Beobachten und Erspüren von neuen Geschmacks-Strömungen ist ihre Aufgabe. Trendscouts müssen heute wissen, was morgen "in" ist. Trendscouting ermöglicht das frühzeitige Erkennen von Verbrauchergewohnheiten und ist Grundlage für die Entwicklung neuer Produkte.

"Unsere Kunden kommen aus Telekommunikation, Touristik, Mode, Kosmetik, Wellness, Messebau", sagt Felix Holzapfel, Geschäftsführer der Agentur Conceptbakery mit Sitz in Köln und Los Angeles. Während bei H&M die weltweit mehr als 100 hauseigenen Designer bei ihren Reisen um die Welt selbst Trends aufspüren und eng mit dem Einkauf und Controlling zusammenarbeiten, beschäftigt die Modemarke Gerry Weber zusätzlich zu ihren Designern seit kurzem Christina Hempen als Trendscout zur Unterstützung beim Aufspüren neuer Strömungen.

"Ich bin sehr viel unterwegs, auf Messen, bei Besuchen im Einzelhandel, bei Kunden, auf Modenschauen und in Trendshops", sagt Hempen. Zu ihren Informationsquellen gehören auch andere Branchen-Märkte wie Möbel, Stoffe und Textilien sowie TV-Serien, Werbespots und Filme. "Auch Schauspieler sind Trendsetter. Trend ist häufig eine Gegenbewegung zu dem, was es gibt, denn wenn etwas zu viel wird oder schon zu lange anhält, ändert sich der Trend wieder."

Auch wenn zwei Drittel ihrer Arbeitszeit aus Reisen besteht und die beobachteten Informationen an Design und Produktmanagement weitergegeben werden, gehört die Auswertung vielfältigen Datenmaterials dazu. Hempen: "Man kann sich in diesem Job nicht nur auf sein Bauchgefühl verlassen." Holzapfel: "Man muß viel lesen, sich mit Experten austauschen und ständig hinterfragen, ob Trends auch auf andere Branchen angewandt werden können."

Viele Wege führen in diesen recht neuen Beruf. Holzapfel: "Es gibt bereits erste Studiengänge, die sich auf Trendscouting spezialisieren." Christina Hempen ist studierte Textilbetriebswirtin, hat im Einzelhandel Erfahrung gesammelt und hat - bevor sie zu Gerry Weber kam - im Produktmanagement an der Kollektion gearbeitet.

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