Inhalt: +++++

Laut Eric Schmidt, Chef des Aufsichtsrats von Google, produziert die Menschheit heute binnen 48 Stunden rund fünf Milliarden Gigabyte Informationen. Laut Schmidt sind es in zwei Tagen ebenso viele Informationen, wie seit der ersten Kommunikation zwischen Urmenschen bis zum Jahr 2003 ausgetauscht wurden. Vorstellen kann man sich das nicht. Und was bedeutet überhaupt "Information"? Der Wissenschaftsautor James Gleick ist dieser Frage nachgegangen. Gleick erzählt darin, wie die Information zum Kernstück unserer heutigen Zivilisation wurde. Beginnend bei den "sprechenden" Trommeln in Afrika über das Morsealphabet und bis hin zur Internetrevolution beleuchtet er, wie die Übermittlung von Informationen die Gesellschaften prägten und veränderten. Er stellt bekannte und unbekannte Pioniere der Informationsgesellschaft vor. Claude Shannon zum Beispiel, der das Maß der Information erfand. Sein Bit wurde zu einer grundlegenden neuen Einheit wie der Zentimeter, das Pfund oder die Minute. Doch kaum jemand kam, als er das Bit präsentierte.

Präsentation: +++++

"Die Information" ist ein echter Schmöker, hervorragend geeignet für gemütliche Lesestunden an grauen Wintertagen. Gleicks Buch kommt selbst gewaltig daher, wie eine Welle der Informationsflut. Doch es gelingt dem Autor mit leichter Feder, diese komplexe Thematik zu einer überaus unterhaltsamen Geschichte aufzubereiten. Er schreibt mit philosophischem Tiefgang, historischem Weitblick und intellektueller Brillanz.

Praxiswert: +++--

Das Buch eröffnet dem Leser neue Einblicke in die Mechanismen des Informationsaustausches. So lernt dieser etwa die sich selbst replizierende Meme kennen, die "DNA" der Informationen. James Gleick ermöglicht ein neues Verständnis von Musik, Quantenmechanik - und eine gänzlich neue Sicht auf die faszinierende Welt der Informationen. Wenn man nur ein Buch in diesem Jahr hätte lesen dürfen, wäre dies die erste Wahl gewesen. Ein furioses Buch, das Wissen unterhaltsam vermittelt.

"Die Information: Geschichte, Theorie, Flut" von James Gleick. Erschienen im Redline Verlag, 527 S., 24,99 Euro