Moritz Göldner studiert Mediziningenieurwesen an der Technischen Universität Hamburg. "Ingenieurswissenschaft ist Erfindersein", sagt der 27-Jährige, der gerade seine Diplomarbeit beginnt. "Und weil ich es nicht so spannend finde, Handys oder Autos zu konzipieren, habe ich mich auf medizinische Geräte spezialisiert."

Sein Vordiplom hat Göldner in Berlin gemacht. Danach ging er für ein Auslandssemester nach Shanghai und schließlich nach Hamburg. Hier belegt er zu seinen ingenieurwissenschaftlichen Fächern Seminare in Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre - genau wie Mediziner. "Ich kann zwar nicht wie ein Notarzt helfen", sagt er. Aber er könne Diagnosen verstehen.

Nachwuchsförderung hält er für ein wichtiges Thema: "Obwohl sich viele Jugendliche für Technik interessieren, sind Ingenieurswissenschaften als Studienfach nicht so beliebt." Deshalb hat er mit ein paar Kommilitonen ein Projekt entwickelt, in dem sie gemeinsam mit Schülern Roboter bauen und programmieren. Mittlerweile haben sich 55 Schulen an dem Projekt beteiligt - und für Göldner und seine Mitstreiter gab es dafür den Karl-Heinz-Ditze-Preis der gleichnamigen Hamburger Stiftung für besondere Leistungen in den Ingenieurwissenschaften.

Jugendarbeit liegt dem reisefreudigen Studenten. "Im Sommer habe ich ein Zeltlager mit 85 Kindern in Bayern mitbetreut", erzählt er. Meistens geht es für ihn aber weiter weg: nach Peru, Thailand oder Marokko.