Sie betreut und untersucht Patienten vor und nach einer Augen-Operation

Beide Augen der Patientin sollen gelasert werden. Sie verträgt ihre Kontaktlinsen nicht mehr. Optometristin Allyn Bartel bereitet die kurzsichtige Frau auf die Operation vor, mit der ihre Sehkraft wieder verbessert werden soll. Bartel misst die Hornhautdicke, bestimmt die Pupillengröße bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen und erklärt der Patientin, was bei der OP am nächsten Tag gemacht wird.

Allyn Bartel arbeitet seit September 2007 als Optometristin im AugenLaserZentrum EuroEyes - abwechselnd in Hamburg und Berlin. Zu ihren Aufgaben gehört die Beratung der Patienten und deren Betreuung vor und nach den OPs. "Die Messung der Hornhautdicke ist wichtig, um sagen zu können, ob überhaupt eine Operation möglich ist und welche Technik angewandt wird", sagt Bartel. "Außerdem begleite ich die Patienten zur OP, geleite sie zur Krankenschwester und hole sie nach dem Eingriff wieder ab." Die 32-Jährige versteht sich als Bindeglied zwischen Augenoptiker und Augenarzt. "Am Tag nach der OP mache ich eine Nachuntersuchung und schaue, wie der Heilungsprozess verläuft."

An Tagen ohne ärztliche Sprechstunde kommen Patienten zu sogenannten Augenchecks, das sind nicht medizinische, einstündige Untersuchungsgespräche. Dabei sollen wenn möglich alle Fragen zur OP geklärt werden - vor allem, ob an den Augen des Patienten überhaupt eine Operation möglich ist. "Ich bin also häufig die erste Kontaktperson, auf die der potenzielle Patient trifft. An diesen Tagen führe ich aber auch Patiententelefonate, beantworte Anfragen, kümmere mich um Bürobedarf, Medikamente und die Patientenakten", sagt Bartel.

Nach einer dreijährigen Ausbildung zur Augenoptikerin studierte sie vier Jahre an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin. Was damals noch mit einem Diplom endete, wird heute in drei Jahren im Bachelorstudium gelehrt.

Extrem wichtig für ihren Beruf seien Einfühlungsvermögen und Sensibilität, sagt die Optometristin. "Viele Patienten sind sehr ängstlich, und jeder von ihnen ist anders, das heißt es ist wichtig, sich anpassen und entsprechend freundlich und höflich kommunizieren zu können." Außerdem solle man auf authentische Art und Weise überzeugen können, sagt Allyn Bartel - am besten auch in mindestens einer Fremdsprache.

Teamfähigkeit und Stressresistenz sind in ihrem Job ausgesprochen wichtig. Denn wenn die Termine sehr eng getaktet sind, müssen Optometristen besonders gut Hand in Hand arbeiten können. Dabei sollen die Patienten möglichst nichts von ihrem Stress mitbekommen. Vor allem für die Arbeit in großen Kliniken braucht es Belastbarkeit und Flexibilität. OP-Tage können sehr lang werden.

Seine Augen lasern zu lassen, ist nicht billig. Pro Auge kostet der Eingriff zwischen 1250 und 2450 Euro, abhängig von der Technik und den Messwerten. Dennoch wächst der Bedarf an Optometristen wie auch die Zahl der Kliniken. Allyn Bartel weiß, warum: "Manche Patienten brechen sogar vor Freude in Tränen aus, wenn sie hören, dass ihre Messwerte ein Lasern möglich machen."

Die 32-Jährige kann sich keinen anderen Beruf vorstellen. "Ich habe Anteil auf dem Weg eines Patienten zu einer großartigen Veränderung. Das motiviert mich sehr."