Er wartet Aufzüge, berät Kunden und ist in Notfällen zur Stelle

Wenn der Aufzug ruckelt, quietscht oder die Tür klemmt, sind sie zur Stelle. Servicetechniker kennen sich mit der Technik von Fahrstühlen aus. Doch ihr Einsatz ist nicht nur in Notfällen gefragt: Sie warten die Anlagen regelmäßig alle zwei Monate.

Auch Patrick Galek ist deshalb viel bei Kundenunternehmen unterwegs. Der Servicetechniker ist bei der Firma Osma-Aufzüge beschäftigt und arbeitet außer in der Hamburger Innenstadt auch in Norderstedt, Brunsbüttel und Heide. Jeder Monteur betreut ein bestimmtes Gebiet. Bei den Wartungen müssen öfter mal Kleinteile erneuert werden. Diese Ersatzteile hat Galek immer in seinem Auto dabei: Akkus und elektronische Bauteile zum Beispiel. "Häufig ist die Ursache reiner Verschleiß, und wir tauschen die Teile einfach aus", sagt Galek.

Der 27-Jährige war zunächst bei der Marine als Feinwerkmechaniker tätig. 2008 entschloss er sich, einen Lehrgang zum Monteur für Aufzugsbau zu machen. Während der neun Monate dauernden Qualifizierung lernte Galek bei seinen zwei Praktika zahlreiche Anlagen kennen - vor allem im Neubau. Da er schnell in den Job einsteigen wollte, finanzierte er einen Großteil der Qualifizierung selbst.

"Das Attraktive an meinem Beruf ist die Verbindung von Mechanik und Elektrotechnik und dass beides in einer Hand liegt", sagt Patrick Galek. Zu Beginn im neuen Job habe er schon mal weiche Knie bekommen, wenn er in den Aufzugsschacht klettern musste. Aber Monteure und Servicetechniker sind gut gesichert. So sorgen ein Geschirr und eine Fangleine dafür, dass sie nicht abstürzen können. Und für die Arbeit auf den Kabinen gibt es Gerüste. Jeder Aufzug wird außerdem elektronisch überwacht.

"Die meisten Unfälle passieren in der Benutzung, wenn beim Halten der Boden des Aufzugs nicht mit dem Ausstieg abschließt. Dadurch entsteht dann eine Stufe", sagt Galek. Findigkeit ist gefragt, wenn es darum geht, den Fehler zu entdecken und ihn zu beheben.

Servicetechniker sind gesuchte Fachkräfte. Da es keine Erstausbildung für diesen Beruf gibt, sind Weiterbildungen nötig. Außerdem werde die Technik laufend fortschrittlicher, sagt Galek. "Man muss sich deshalb immer weiterbilden, um auf dem aktuellen Stand des Anlagenbaus zu sein." Um dem Mangel an gut ausgebildeten Service-Fachkräften zu begegnen, haben der Elbcampus und das Kompetenzzentrum der Handwerkskammer in Kooperation mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau eine Zusatzqualifizierung entwickelt. "Diese Weiterbildung in Hamburg ist staatlich anerkannt und bundesweit einmalig", sagt Wolfgang Reich, Leiter Vertrieb Elbcampus.

In der praxisbezogenen Fortbildung geht es um Überwachungs- und Notruftechniken sowie die Funkübertragung von Störfällen, um Notstromversorgung, Befestigungstechnik und Arbeitssicherheit aber auch um Softskills. So werden Kommunikationsfähigkeit, Selbstorganisation und Zeitmanagement trainiert. Denn die Kundentermine müssen unbedingt eingehalten werden. Außerdem ist fachbezogenes Englisch für diesen Serviceberuf wichtig. "Ein Servicetechniker muss über Beratungskompetenz verfügen und das Gespräch suchen", sagt Patrick Galek. "Denn er ist die Schnittstelle zum Kunden." Gute Umgangsformen sind daher ebenfalls ein Muss.