Frauen in Führungspositionen. Die Debatte um die Frauenqote ist akuter denn je. Ein Kommentar von Barbara Schneider

Deutschland im Frauenfußballfieber. Und nicht wenige Beiträge in den Medien schlagen den Bogen zur Frauenführungsfrage. Wieso eigentlich? Warum wird krampfhaft versucht, einen Zusammenhang zwischen Führungsspielerinnen und Führungsfrauen herzustellen? Lautet die simple Formel: Wenn Frauen Fußballweltmeisterinnen werden können, dann können sie auch Konzerne führen? Frau Merkel stimmte die Männer damals beim Sommermärchen mit den aufmunternden Worten ein: "Ich sehe keinen Grund, warum Männer nicht das Gleiche leisten können wie Frauen." Hat leider nichts genützt.

Das Bild passt einfach nicht in die Debatte um fehlende Frauen in Führungsjobs. Schließlich spielen Frauen und Männer in getrennten Mannschaften. Ich höre schon den Kommentar der Herren: nicht nur in einer anderen Mannschaft, in einer ganz anderen Liga! Das erinnert mich an ein Gespräch mit einem Unternehmenslenker zu vorgerückter Stunde an der Bar: "Nichts gegen kompetente Frauen, aber Vorstand, das ist doch eine andere Sportart." Aha ...

Zurück zum Bild und wieso es unpassend ist. Ziel von Gender Diversity ist nicht, in getrennten Mannschaften zu spielen. Darf es auch nicht sein. Bitte keine Frauenfirmen und Männerbetriebe! Die Erfolgsformel heißt mixed leadership - gemischte Managementteams, die unterschiedliche Perspektiven einbringen. Die sollen sogar mehr Rendite bringen!

Dr. Barbara Schneider ist Business-Coach und Unternehmensberaterin.

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