Ein Kommentar von Torsten Schumacher

Fehlgeschlagene Beförderungen gehören zu den wichtigsten Quellen der Verschwendung unternehmerischer Leistungskraft. Wie kommt es, dass viele der durchaus fähigen Leute, die in eine andere Position versetzt werden, dort nicht mehr erfolgreich sind; manche sich sogar als Versager entpuppen?

Der wesentliche Grund wird kaum einmal thematisiert: Die frisch Beförderten fahren in ihrer neuen Position einfach fort, die Arbeit zu leisten, die sie in der alten erfolgreich gemacht und die ihnen die Beförderung eingebracht hat.

Was passiert hier? Es ist ein immer wiederkehrendes Muster: Obwohl sich die Umfeldbedingungen stark geändert haben, werden die alten Regeln, die zu Erfolg geführt haben, angewendet. Die Psychologie bezeichnet dieses Verhalten als negativen Transfer. Erfolgreich bei neuen Aufgaben sind aber diejenigen, die sich leicht von den Erfolgen von gestern trennen können.

Wenige Führungskräfte schaffen dies aus eigener Reflexion und Erkenntnis heraus. Im Gegenteil verkennen die meisten, dass sich mit jedem beruflichen Aufstieg nicht nur die eigentlichen Aufgaben verändern, sondern auch die Erfolgsparameter der zurückliegenden Zeit nicht mehr gelten. Bedenken Sie: Je stärker sich Ihre Aufgaben verändern, desto klarer müssen Sie sich von den alten Wegen, die Sie zum Erfolg geführt haben, verabschieden.

Dr. Torsten Schumacher ist Unternehmensberater und Bestseller-Autor. Im Internet unter: www.schumacherbaumanns.com