Start ins Studium: Man fühlt sich zunächst alleine. In Kontakt kommen die Erstsemester jedoch schnell - in AGs oder beim Hochschulsport.

Neu an der Uni? Vielleicht sogar in Hamburg? Bei manchem frisch eingeschriebenen Studenten kommt da ein ungutes Gefühl auf. Oft löst sich solch eine Studienanfangs-Verspannung allerdings schon in der ersten Lehrveranstaltung - wenn sich ein Gespräch mit dem Sitznachbarn oder der just gegründeten Arbeitsgemeinschaft ergibt.

Dass sich die anfängliche Unsicherheit meist schnell legt, bestätigt auch Katharina Kurt, Sprecherin der Hamburg School of Business Administration (HSBA). Vor allem in kleineren Lerngruppen kämen die Studenten schnell in Kontakt. "Unsere Studierenden zum Beispiel lernen sich schnell gut kennen, weil sie innerhalb eines Jahrgangs Studiengruppen mit in der Regel maximal 30 Teilnehmern zugeordnet werden." Der Seminarcharakter der Lehrveranstaltungen rege die Kommunikation an.

Darüber hinaus rät Kurt dazu, an studentischen Initiativen und Aktivitäten teilzunehmen. "Da gibt es beispielsweise einen Debattierklub, unsere HSBA-Band oder ein Ruder-Team. Seit 2008 findet jedes Jahr auf der Außenalster ein Rennen zwischen dem Team der HSBA und der Jacobs University Bremen statt - angelehnt an das berühmte 'Boat Race' zwischen Oxford und Cambridge." Freizeitaktivitäten bieten fast alle Hochschulen an, Termine und Ansprechpartner finden Interessierte auf den Internetseiten der Einrichtungen.

Einen anderen Ansatz verfolgt Christoph Nobbe. Der 24-Jährige schwört auf Wohngemeinschaften, gerade wenn man neu in der Stadt ist. "So habe ich ganz schnell Leute kennengelernt, und meine Mitbewohner haben mich zudem überall eingeführt." Nobbe kennt sich aus im Kontaktaufbau: Der gebürtige Osnabrücker ging zunächst zum Maschinenbau-Studium nach Gelsenkirchen, kam anschließend zum Master-Studium nach Hamburg und arbeitet inzwischen für Siemens in Berlin. Neustudenten empfiehlt er: "Unbedingt die Erstsemester-Party mitnehmen oder auch die Fachschaftspartys." Da lerne man auch höhere Semester kennen. Und das wiederum könne schnell auch mal hilfreich fürs Studium werden - "etwa um an alte Klausuren zu kommen".

Die Hochschulen bieten aber auch selbst mit ihren Einführungswochen, offiziell Orientierungseinheiten (OE) genannt, erste Hilfe beim Leute kennenlernen. "Jedes Studiendekanat kümmert sich um seine Neustudenten" erläutert Jutta Katharina Werner von der Technischen Universität (TU) Hamburg-Harburg. "Die Erstsemester verbringen eine Woche lang in Kleingruppen miteinander. Da gibt es wechselnde Aktivitäten, und es sind Tutoren aus älteren Semestern dabei, die Tipps und Hilfestellung beim Einleben ins Studien- und Campusleben geben."

An der Universität Hamburg organisiert die Vereinigung "PIASTA - Interkulturelles Leben und Studieren" zudem die "International Welcome Week". PIASTA ist eine Initiative, die sich besonders an ausländische Studenten richtet. "Das ist ein zusätzliches Angebot, bei dem das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund steht, weniger die fachspezifischen Informationen wie bei der Orientierungseinheit", erklärt Mitorganisatorin Alexandra Hach.

Auf dem Programm stehen dann zum Beispiel Ausflüge - etwa ins Hamburg Dungeon, ins Planetarium oder durch die Stadt, unter dem Motto "Hamburg bei Nacht". Hach betont, dass sich das Angebot nicht nur an Neu-Hamburger richtet, sondern "in jedem Fall auch an Alteingesessene". Wem die Woche gefallen hat, der kann auch noch weitermachen. PIASTA bietet ganzjährige Veranstaltungen - so können ganz nebenbei interessante internationale Kontakte geknüpft werden.

Auch virtuelle Kontakte helfen weiter, ist Christiane Biederlack, Pressesprecherin des sozialen Netzwerks studiVZ, überzeugt. Gerade an großen Universitäten kenne man sich vielleicht vom Sehen, sei aber noch nicht ins Gespräch gekommen. "Mit einem Klick werden über die 'Suche' Kommilitonen an derselben Hochschule, aus dem gleichen Semester und sogar aus den einzelnen Seminaren angezeigt."

Zusätzlich könne man über die Funktion "Deine Lehrveranstaltungen" Partner für Referate und Informationen über verpasste Vorlesungen finden, sagt Biederlack. Auch die verschiedenen Gruppen in studiVZ böten direkte Kontaktmöglichkeiten: "Unter den Stichworten ,Hamburg und Uni' finden sich beispielsweise mehr als 270 aktive Gruppen, in denen sich Studenten über Professoren, Lehrveranstaltungen oder Unipartys austauschen."

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