Am häufigsten arbeiten Dentalhygieniker in parodontologisch ausgerichteten Praxen, wo sie die Zahnärzte auch im Praxismanagement unterstützen.

Wer einen Zahnersatz braucht, muss tief in die Tasche greifen. Darum zahlt sich Mundpflege aus. Das erkennen immer mehr Deutsche. Schon Kinder lernen in Schulen und Zahnarztpraxen frühzeitig das richtige Zähneputzen. Aber auch immer mehr Erwachsene lassen sich von Dentalhygienikern aufklären, Zahnstein entfernen oder Parodontaltaschen behandeln. Dabei werden die Zahn- und Wurzeloberflächen mit speziellen, teils elektrischen Instrumenten bearbeitet und entzündungsfördernde Belege entfernt.

Große Erfahrung mit Behandlungen dieser Art hat Louise Sjöberg. Die gebürtige Schwedin ist eine von knapp 100 diplomierten Dentalhygienikerinnen in Deutschland. Ihr Diplom hat sie in der Schweiz erworben. Ihr Arbeitsplatz ist die Praxis von Jan-Hendrik Halben in Eppendorf. An zwei Tagen pro Woche behandelt sie dort Patienten. Die 38-Jährige informiert in Sachen Mundhygiene und zeigt, wie man Zahnstein und Parodontitis vorbeugt. Zu ihren Aufgaben gehören außerdem Parondontitisbehandlungen, die meist mehrere Sitzungen in Anspruch nehmen. Darüber hinaus kontrolliert Sjöberg in Abstimmung mit dem Zahnarzt auch die Karies bei den Patienten. "Es ist deutlich zu spüren, dass die Deutschen die Zahnpflege inzwischen sehr viel ernster nehmen, um ihr Gebiss auf viele Jahre hinweg schmerzfrei und funktionsfähig zu halten", erklärt Louise Sjöberg. In Ländern wie Schweden oder in den Vereinigten Staaten sei das allerdings schon seit Langem üblich.

Am häufigsten arbeiten Dentalhygieniker in parodontologisch ausgerichteten Praxen, wo sie die Zahnärzte auch im Praxismanagement unterstützen. Wer den Beruf ergreifen will, kann einen dreijährigen Diplom-Studiengang im Ausland, zum Beispiel in der Schweiz, in Holland, England oder Italien belegen. In Deutschland können zahnmedizinische Fachangestellte eine Fortbildung absolvieren, die private Träger und Bildungseinrichtungen der Zahnärztekammern anbieten. "Leider hat das Berufsbild des Diplom-Dentalhygienikers die ihm zustehende staatliche Anerkennung hierzulande noch nicht erlangt", sagt Beate Gatermann, erste Vorsitzende des Deutschen DentalhygienikerInnen Verbands.

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