Ein Plädoyer von Jon Christoph Berndt

Wer im Berufsleben einen wirklichen Beitrag zur Gesellschaft leisten will, sollte genau spüren können, warum er das tut, was er tut. Besonders erfüllend ist es, wenn die Arbeit nicht bloß zum Geld verdienen da ist. Wenn sich der Pulsschlag zumindest ein klein wenig erhöht - beim Denken an das, womit der Mensch derart viel Zeit verbringt. Dann ist der Job nicht bloß ein Job, sondern er gibt viel davon, was man mit Geld nicht kaufen kann: Kraft, Zufriedenheit, Erfüllung.

Wer aus einer guten Familie stammt, eine gute Ausbildung hat und auf den ersten beruflichen Stationen gebende und fördernde Vorgesetzte hatte, sollte diese Privilegien als dienende Privilegien betrachten. Davon etwas weiterzugeben, gibt einem noch einmal soviel Gutes, wie man es selbst erfahren durfte.

"Meine Grundmotivation bei der Arbeit ist die Befriedigung, wenn ich etwas wirklich Nützliches erreichen konnte. Nicht für irgendwen, sondern für Menschen, deren Schicksal mir nahegeht." So denkt und handelt die Millionenerbin Ise Bosch, Enkelin des Konzerngründers Robert Bosch. Mit ihrem Lebenswerk, der Frauenstiftung Filia, setzt sie sich weltweit für die Rechte und die Förderung der Frauen ein. Frau Boschs Verständnis von Geld: "Mein Finanzvermögen ist mein Arbeitsmaterial, das möchte ich weiterhin vergnügt sozial investieren."

Ise Bosch ist Vorweggeherin, wenn es darum geht, sich selbst einmal dahin gehend zu prüfen, was das eigene Arbeitsmaterial für soziales Investment ist. In unserer Zeit des beginnenden neuen Gemeinsinns ist viel Raum für gebendes Denken und Handeln. Wer überlegt, was er dazu beitragen kann, dass es der Gesellschaft ein bisschen besser geht, findet garantiert etwas für sich. Dann kann er die Menschen um sich herum (am besten anfangen mit den Praktikanten, Azubis und Hausmeistern) ab Montag mit anderen Augen sehen.

Es macht die eigene Zufriedenheit um ein Vielfaches größer. Um Nichtstun gleich vorzubeugen: Sage niemand, er habe leider nicht geerbt.

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+++ Zum Nachlesen: Kompass +++