Für Medizinisch-technische Radiologieassistenten gibt es bundesweit mehr als 400 offene Stellen an Kliniken

"Ich finde es unglaublich spannend, das Körper-Innere mit Hightech-Geräten darzustellen", sagt Julia Bockwoldt. Die Medizinisch-technische Radiologieassistentin (MTRA) hat viel mit Strahlen zu tun. Diese dienen der Erkennung und Heilung von Krankheiten. Zu Julia Bockwoldts Aufgaben gehört es, Aufnahmen vom Abdomen (Rumpf), vom Hals oder von gebrochenen Knochen zu machen. Außerdem assistiert sie bei minimal-invasiven Eingriffen, wie zur Stabilisierung der Wirbelsäule oder zur Behandlung von Frakturen der Wirbelkörper.

Ihre dreijährige Ausbildung hat die 25-Jährige in Rostock absolviert. Im Anschluss daran arbeitete sie zwei Jahre im Bereich der Strahlentherapie in Mönchengladbach, bevor es sie Mitte 2008 nach Hamburg in die Radiologische Diagnostik von Hanserad Radiologie zog. "An meinem Beruf gefällt mir, dass ich im direkten Kontakt mit den Patienten stehe und mit so vielen verschiedenen medizinischen Geräten zu tun habe", sagt Julia Bockwoldt.

Das Hamburger Radiologienetzwerk, für das sie arbeitet, ist an insgesamt sieben Orten in Deutschland vertreten und beschäftigt etwa 50 MTRA's. "Wir bieten unseren Mitarbeitern vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten und berufliche Perspektiven, hochmoderne Technologie sowie neue Aufgaben vor allem im Bereich der Prävention", sagt Professor Wolfgang Auffermann, Geschäftsführer von Hanserad Radiologie. Die berufichen Perspektiven für MTRA's in Hamburg und deutschlandweit sind sehr gut. "Die Zahl der Stellenangebote liegt weit über der Zahl der Absolventen", sagt Anke Ohmstede, Vorsitzende der Fachrichtung Radiologie/Funktionsdiagnostik im Deutschen Verband Technischer Assistentinnen und Assistenten in der Medizin (DVTA). Sie verweist auf ein aktuelles Gutachten des Deutschen Krankenhausinstituts. Danach sind gut 20 Prozent der Vollzeitstellen für MTRA's in den Krankenhäusern derzeit nicht besetzt. Das entspricht rund 400 offenen Stellen in Deutschland, der Bereich der niedergelassenen Praxen noch nicht mit eingerechnet. Deutlich erhöht hat sich die Zahl der freien MTRA-Stellen auch durch das verstärkte Mammografie-Screening von Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren.

Bedarf besteht vor allem an versierten Fachkräften, die die neue Generation der medizinischen Geräte am Markt bedienen können. Dazu zählen unter anderem Hybrid-Geräte, bei denen zwei Technologien miteinander kombiniert werden. Mit der Positronen-Emissions-Tomografie (Pet-CT) etwa lassen sich Schnittbilder von lebenden Organismen erzeugen. Die Geräte müssen fachgerecht und stets individuell auf den Patienten bezogen gesteuert werden. Infolge der rasanten technischen Entwicklung der Geräte ist die regelmäßige Weiterbildung ein Muss.