... ein Facharzt für Plastische Chirurgie? Holger Fuchs hilft der Attraktivität seiner Patienten nach.

Hamburg. Schönheitsoperationen sind kein Tabu-Thema mehr. Laut einer Umfrage des Forsa-Instituts kann sich jeder sechste Deutsche einen ästhetisch-chirurgischen Eingriff vorstellen, um der eigenen Attraktivität nachzuhelfen. Fett absaugen steht auf der Wunschliste mit 35 Prozent ganz oben. Es folgen Nasenkorrekturen und "Verbesserungen des Erscheinungsbildes im Augenbereich" mit jeweils 28 Prozent.

Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie, diesen offiziellen Titel gibt es seit dem Jahr 2005, führen Eingriffe aus kosmetischen oder funktionellen Gründen durch. "Anders als 'Schönheitschirurgen' können wir eine sechsjährige Ausbildung auf diesem Gebiet vorweisen", sagt Holger Fuchs, Ärztlicher Leiter und Inhaber der Privatklinik Pöseldorf.

Im Rahmen der Weiterbildung muss jeder Arzt theoretisch und praktisch die rekonstruktive Chirurgie, Verbrennungschirurgie, Handchirurgie und ästhetische Chirurgie kennengelernt haben. Bevor ihnen der offizielle Titel "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie" verliehen wird, müssen die Mediziner mehrere Hundert Operationen durchführen und eine Prüfung an der Landesärztekammer absolvieren.

Holger Fuchs hat nach dem Studium der Humanmedizin an der Uni-Klinik Hamburg-Eppendorf und seiner Approbation eine zweijährige Basisausbildung in der Chirurgie durchlaufen. Darauf folgten mehrere Jahre Ausbildung und Forschung in der plastischen und ästhetischen Chirurgie, unter anderem in den USA, England und Südamerika. Seine eigene Klinik hat er im Jahr 2006 eröffnet.

Den Großteil der Behandlungen des 42-Jährigen machen Operationen im plastisch-ästhetischen Bereich aus, beispielsweise "Facelifts", Nasenkorrekturen, Fettabsaugungen, Straffungen sowie Brustvergrößerungen und die Korrektur von "Deformitäten", also von Abweichungen von der Norm.

Nicht nur Frauen suchen seinen Rat. Der Anteil der männlichen Patienten steigt zunehmend, sie machen in der Klinik Pöseldorf bereits bis zu 25 Prozent aus. Probleme haben sie zumeist mit Tränensäcken, schlaffen Oberlidern, Männerbrüsten, starkem Achselschweiß und Fett am Bauch. "Jeder Eingriff ist eine neue handwerkliche Herausforderung, bei der man immer 110 Prozent leisten muss", sagt Holger Fuchs.

Außerdem gehört natürlich auch viel Beratung zu seiner Arbeit: "Kommen sehr junge Patienten mit keiner feststellbaren medizinischen Indikation und falscher Erwartungshaltung in meine Beratung, rate ich von einem Eingriff ab. Schließlich stellt jede Operation ein Risiko dar", betont der Mediziner. Manchmal müsse er auch in die Rolle eines Seelsorgers schlüpfen, denn ein Großteil der Beratungsgespräche drehe sich um die Wünsche und das Gefühlsleben der Patienten.

Plastische Chirurgen werden in Privatkliniken, Krankenhäusern und Fachpraxen beschäftigt. Sie lassen sich vor allem in Ballungsgebieten nieder, erklärt Dr. Johannes Bruck, Vize-Präsident der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). In weiten Teilen Ostdeutschlands hingegen gebe es eine Unterversorgung.

Mehr Infos online bei der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen unter www.vdaepc.de