Serie (Teil 20): Ich werde ... Mechatroniker: Felix Penzlin lernt bei J. J. Darboven

Hamburg. Es ist laut in der Fabrikhalle. Über allem liegt der Duft von frisch gemahlenem Kaffee. In riesigen Maschinen drehen sich große Zahnräder, Kolben steigen auf und ab. Auf Laufbändern fahren in exaktem Abstand perfekt befüllte Kaffeepakete vorbei - auf dem Weg in eine weitere Maschine, in der sie vakuumdicht verschlossen werden. Zwischen den Maschinen steht ein junger Mann, der konzentriert einen Sensor an einer Verpackungsmaschine repariert. "Auch wir Azubis dürfen hier schon direkt mitarbeiten", sagt Felix Penzlin. "Das ist zwar manchmal ganz schön anspruchsvoll, aber mir gefällt's sehr gut."

Der Beruf verbindet die Bereiche Mechanik und Elektronik

Der 24-Jährige absolviert im zweiten Lehrjahr eine Ausbildung zum Mechatroniker bei der Kaffeerösterei J. J. Darboven in Billbrook. Der Beruf verbindet Mechanik und Elektronik: "Das, was Ingenieure entwickelt haben, setzen wir um", erklärt der gebürtige Bad Segeberger. "Wir installieren Schaltungen, montieren sie in Systeme und Anlagen. Und dann sorgen wir natürlich dafür, dass alles funktioniert - und wenn nicht, dann reparieren wir es."

Für das, was Felix Penzlin und seine Kollegen machen, benötigt man viel technisches Verständnis. Dass er das hat, bewies der Azubi schon in der Schule. "Ich habe mein Abitur auf einer Berufsschule gemacht. Dort hat mich das Fach Elektrotechnik besonders interessiert." Nach seinem Zivildienst entschied Felix sich für die Ausbildung bei Darboven.

Bis 1998 waren die beiden Berufszweige des Elektrikers und des Mechanikers getrennt. "Die Entscheidung für eine Zusammenführung war auf jeden Fall richtig, denn bei unserer Arbeit brauchen wir beides. So können wir viel effektiver arbeiten und müssen nicht, wenn Strom ins Spiel kommt, sofort nach einem Elektriker rufen."

Vor allem Sorgfalt und Genauigkeit sind in diesem Beruf wichtig, zum Beispiel beim Lesen und Umsetzen von Schaltplänen und Konstruktionszeichnungen. Außerdem müssen sich die Azubis auch außerhalb der Lehre stets über die neusten Entwicklungen im Bereich der Elektronik und Informationsverarbeitung auf dem Laufenden halten. "Geduld und Ausdauer muss man auch mitbringen, wenn man über längere Zeit an einer Maschine arbeitet. Und handwerkliches Geschick ist natürlich Pflicht", sagt Felix Penzlin.

Die Azubis werden voll in den Arbeitstag in der Fabrik integriert

Bei Darboven arbeiten die Azubis einerseits ihren von der Berufsschule vorgegebenen Ausbildungsplan ab, werden andererseits aber auch in den normalen Arbeitstag in der Fabrik integriert. "Das finde ich besonders gut, weil wir unsere Erfolge sehen können", sagt Felix. "In anderen Betrieben arbeiten die Mechatroniker in Ausbildungszentren, haben also keinen direkten Praxisbezug."

Wer die Hochschulreife hat, kann anschließend Mechatronik studieren

In der Berufsschule stehen für Felix und seine Mitschüler Fächer wie Automatisierungstechnik, Energie und Arbeitstechnik auf dem Stundenplan, aber auch Wirtschaft und Gesellschaft sowie Englisch werden unterrichtet.

Und was kommt nach der Ausbildung? Felix Penzlin will anschließend vielleicht noch weiter lernen. "Mechatronik kann man auch studieren, und dann sind die Aufstiegschancen einfach besser", sagt er. "Und das ist natürlich eine Überlegung wert!"