Serie (Teil 18): Ich werde ... Hotelfachmann: Benedikt Bouillon lernt im Hotel Louis C. Jacob

Hamburg. Obwohl Benedikt Bouillon schon auf der ganzen Welt unterwegs war, hat es ihn nun in ein kleines, feines Hotel an der Elbe verschlagen. Geboren in Buenos Aires, aufgewachsen in Bombay und Bangkok - der junge Mann ist mit seinen 21 Jahren schon weit herumgekommen. Für seine Ausbildung ist er jedoch in das Heimatland seiner Eltern zurückgekehrt, denn das traditionsreiche Fünf-Sterne-Hotel Louis C. Jacob an der Hamburger Elbchaussee hat es ihm angetan. Und nun lernt er bereits im zweiten Ausbildungsjahr den Beruf des Hotelfachmanns. "Aufgrund des Jobs meines Vaters sind meine Familie und ich weit herumgekommen, und ich habe schon früh viel Kontakt mit der Hotellerie gehabt", erklärt der junge Mann, der sein Abitur im Rheinland gemacht hat. "Und deshalb fand ich es immer schon spannend herauszufinden, wie das Ganze von der ,anderen Seite' aussieht."

Nach diversen Praktika in Spanien und Johannesburg stand für Benedikt fest, dass er im Hotelgewerbe arbeiten möchte. "Es ist schon ein anstrengender Job, weil man an Tagen und zu Uhrzeiten arbeiten muss, an denen andere ihre Freizeit genießen, beispielsweise an Feiertagen und am Wochenende, ab und zu auch mal bis spät in die Nacht", sagt der junge Mann. "Aber es bringt mir persönlich wahnsinnig viel Spaß, den Gästen einen schönen Tag zu bereiten, ihnen den perfekten Service zu bieten und dafür zu sorgen, dass sie sich rundum wohl fühlen."

Gelernt wird alles - von Buchhaltung bis zum perfekten Zimmerservice

Hotelfachleute wie Benedikt Bouillon betreuen Gäste von der Reservierung bis zur Abreise aus dem Hotel. Dabei ist es ihre Aufgabe, deren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Und dazu gehört eben nicht nur die Betreuung und Planung an der Rezeption. Hotelfachleute richten die Gästezimmer her und kontrollieren sie. Zudem bedienen sie im Restaurant und arbeiten in der Küche mit. Aber auch das Organisieren von Veranstaltungen, das Planen von Arbeitsabläufen und die Buchhaltung im Hotel gehören zu ihren Aufgaben.

"Man darf keine Scheu haben, sich mit Leuten zu unterhalten"

Benedikt Bouillon ist derzeit im Restaurant beschäftigt. Dort bereitet er Büfetts vor, deckt die Tische ein und bedient die Gäste während des Essens. Aber auch in anderen Bereichen des Hotels, beispielsweise beim Housekeeping und an der Rezeption hat er schon Station gemacht. "Auf jeden Fall muss man ein Typ sein, der offen mit Menschen umgehen kann, der keine Scheu hat, sich mit Leuten zu unterhalten", sagt der 21-Jährige. "Am Anfang ist bei jedem ein wenig Überwindung dafür nötig, aber im Laufe der Zeit lernt man das - oder eben nicht. Wenn Azubis introvertiert und schüchtern sind, dann ist es für sie nicht der richtige Job." Zur Berufsschule geht es im Blockunterricht - und das gefällt dem 21-Jährigen zwischendurch auch sehr gut. "Wir sind dann für einige Zeit aus dem Hotel heraus und haben wirklich mal komplette Wochenenden und nicht erst spät Feierabend." Und was passiert nach der Ausbildung? "Mir gefällt die Arbeit am Empfang sehr", sagt der 21-Jährige. "Und ein großer Traum von mir wäre es, einmal in London zu arbeiten. Und weil eine deutsche Ausbildung im Hotelfach hoch angesehen wird, ist das vielleicht gar nicht mal so abwegig."

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