Serie (Teil 17): Ich werde ... Automobilkaufmann. Martin Dau lernt im Porsche Zentrum Hamburg

Hamburg. Angefangen hat es eigentlich schon mit den ersten Modellautos. Irgendwann bekam Martin Dau dann die Carrerabahn geschenkt, und als Papa ihn später ab und zu mit seinem Porsche zur Schule fuhr, war es für den Sechsjährigen schon klar: Ich möchte später mal einen Job haben, der mit Autos zu tun hat.

Heute hat sich der 24-jährige Hamburger diesen Traum erfüllt. Er macht eine Ausbildung zum Automobilkaufmann im Porsche Zentrum Hamburg. "Tagtäglich von Autos umgeben zu sein, die mein größtes Hobby sind, ist für mich ein absoluter Traum", sagt Dau und lächelt. Genau dieses Lächeln ist es auch, mit dem er den Besuchern des Autohauses binnen Sekunden zu verstehen gibt: "Der Kunde ist König".

Die Kaufleute brauchen Fachwissen und ein höfliches Auftreten

Höflichkeit, ein gepflegtes Äußeres und das Talent, sich gut auszudrücken, sind nur einige der Qualitäten, die ein Automobilkaufmann in seinem Job braucht. "Aber gut reden zu können ist das eine - da muss auch was dahinter stecken. Man muss sich schon viel Fachwissen aneignen, ständig auf dem Laufenden sein, wissen, was auf dem Automobilmarkt so los ist."

Fachwissen eignen sich die Auszubildenden in der Berufsschule an. Dort werden sowohl allgemeine betriebswirtschaftliche Themen behandelt wie auch speziell auf das Automobilgewerbe zugeschnittene Fächer unterricht. "Es geht um den Vertrieb, um Ankauf und Verkauf von Autos", erklärt Martin. "Und wir lernen beispielsweise auch Dispositionsaufgaben kennen."

Die Azubis erfahren außerdem, wie ein Motor funktioniert, was es mit dem Getriebe, mit der Kupplung, mit den Kraftstoffen auf sich hat. "Und wenn wir dann in unserer Ausbildung die Zeit in der Werkstatt verbringen, können wir dieses Wissen live in der Praxis anwenden." Während dieser Phase ihrer Lehrzeit müssen dann auch die angehenden Kaufleute den Anzug oder das Kostüm ablegen und einen Blaumann überstreifen. "Man wird als Kaufmann zwar nie so gut werden wie ein Mechatroniker", sagt Martin Dau. "Aber wenn jemand in meiner Familie oder einer meiner Freunde mal was mit seinem Auto hat, dann kann ich schon 'Erste Hilfe' leisten und im Normalfall sagen, wo der Fehler liegt."

Die Azubis verbringen einen Teil ihrer Lehre in der Werkstatt

Außer im Verkauf und in der Werkstatt machen die Azubis auch im Servicebereich und im Backoffice Station. Im Büro lernen sie zum Beispiel, Verträge aufzusetzen - für die Finanzierung eines Wagens, das Leasing, Versicherung und Garantie. Auch an den Produktschulungen für alle Mitarbeiter nimmt Martin Dau teil.

Zurzeit arbeitet er im Bereich Neuwagenverkauf - und dort fühlt er sich auch am wohlsten. Kunden betreuen, Beratungsgespräche führen, das gefällt dem 24-Jährigen. Allein verkaufen dürfen die Azubis die Autos noch nicht. Aber sie stehen ihren erfahrenen Kollegen zur Seite, unterstützen sie - und lernen dabei.

Bleibt die Frage, welches Auto eigentlich vor Martins eigener Haustür steht. Noch kein Porsche. "Aber was nicht ist, kann ja noch werden!" Da ist der Hamburger zuversichtlich. Und verrät: "Wenn man sich gut macht und der Chef dem Azubi vertraut, dann darf man schon mal einen der Wagen fahren."

Lesen Sie am nächsten Wochenende: Ich werde ... Hotelfachmann. Benedikt Bouillon lernt im Hotel Louis C. Jacob