Ein Kommentar von Torsten Schumacher

Jährlich liefert das Gallup-Institut dramatische Befunde: Schlechte Führung kostet Unternehmen in Deutschland Milliarden (2011: 125 Mrd.). Und die Mehrheit der Mitarbeiter (87 %) hat keine oder nur geringe emotionale Bindung an ihr Unternehmen - eine Verschwendung individueller Leistungsfähigkeit unvorstellbaren Ausmaßes!

Doch wer dieses Thema ernst nimmt und es nicht dabei belässt, Führungsgrundsätze zu entwickeln, die dann unter Glas an der Wand hängen, hat gute Chancen, sich von seinen Wettbewerbern abzuheben. Worauf kommt es an? Nicht auf die nächste verkomplizierende Theorie, sondern auf eine Rückbesinnung auf einfache Tugenden praktischer Vernunft.

Erwartungen abgleichen. Erläutern Sie, was Sie von Ihren Mitarbeitern wollen, und begründen Sie, warum. Lassen Sie aber auch zu, dass Mitarbeiter ihre Erwartungen äußern. Die meisten Trennungen passieren aus Gründen, über die nie gesprochen wurde.

Orientierung geben. Machen Sie klar, wohin die Reise Ihres Unternehmens geht und was die Schwerpunkte für die nächste Zeit sind. In den meisten Organisationen lechzen die Menschen nach Orientierung.

Aufmerksam zuhören. Es wäre großer Zufall, wenn die gesamte Weisheit des Unternehmens durch den kleinen Kreis Geschäftsführer repräsentiert würde. Nutzen Sie alle Ideen, die im Unternehmen vorhanden ist.

Voneinander lernen. Geben Sie Feedback auf die Leistung der Menschen, die mit Ihnen arbeiten. So oft, konkret und zeitnah wie möglich. Es gibt kein stärkeres Führungsinstrument.

Wertschätzung zeigen. Nichts animiert so sehr wie ein verdientes Lob. Dass wir eine Führungskrise in vielen Organisationen erleben, muss nicht sein. Gute und richtige Führung ist der Wettbewerbsfaktor der Zukunft.

Torsten Schumacher ist Unternehmensberater und Bestseller-Autor. www.schumacherbaumanns.com