Ein Kommentar von Sabine Asgodom

Es gibt so viele Menschen, die einfach "furchtbar" sind und uns tagtäglich immer wieder nerven! Aber was tun, wenn wir ständig mit ihnen zusammenarbeiten müssen? Weil sie unsere Kollegen sind? Oder weil sie zu unseren Kunden zählen? Wegen solcher Menschen wollen wir schließlich nicht gleich kündigen. Und sie als Kunden verlieren, das wollen wir auch nicht, nur weil wir sie nicht sonderlich mögen. Was nun? Es gibt eine wunderbare Technik, die Ihnen hilft, den Fokus von "furchtbar" auf "okay" zu stellen. Man nennt sie die Ja-aber-Technik.

Die Ja-aber-Technik geht so: Sie erkennen klar und deutlich, wo der Kollege oder der Chef bzw. die Chefin Fehler, Mängel und Schwächen hat. Bei Ihrer Wahrnehmung brauchen Sie sich nicht zu belügen. Sie sagen: "Ja, so ist er" oder "Ja, so ist sie". Aber dann folgt das große "Aber". Dafür suchen Sie so lange, bis Sie Gründe gefunden haben, den anderen Menschen trotz seiner Schwäche achten zu können.

Einige hilfreiche Ja-aber-Sätze sind zum Beispiel:

Ja! Der Kunde nervt mich ohne Ende. Aber durch seine permanenten Nachfragen haben wir das Projekt nun doch besser vorangebracht, als ich erwartet hätte.

Ja! Meine Kollegin ist oft einfach nur stur. Aber ich schätze ihre Überzeugungsstärke. Sie bekommt, was sie will.

Ja! Mein Chef ist oft unberechenbar und launisch. Aber wenn er einen guten Tag hat, ist es die reine Freude, mit ihm zu arbeiten.

Ja! Meine Mitarbeiterin kann manchmal eine richtige Zicke sein. Aber wenn es darauf ankommt, kann sie zupacken und arbeiten wie ein Pferd.

Ja! Ich könnte in einer anderen Stadt mehr Chancen haben. Aber ich wohne gern hier und brauche nur zehn Minuten bis zur Firma.

Diese Selbstcoaching-Methode kann die Starrheit und Sturheit aufbrechen, in die ein Mensch geraten ist. Und sie kann das Reden über den eigenen Anteil am Lebensglück in Gang bringen.

Sabine Asgodom ist Management-Trainerin und Autorin von "So coache ich" (erscheint Anfang April im Kösel-Verlag, 17,99 Euro). Im Internet unter www.asgodom.de