Von Stefan Lewerenz. Südwest, 222 Seiten, 12,95 Euro.

Inhalt: "Das Leben ist kein Ponyhof", lautet einer der Standardsprüche von Kult-Chef Stromberg in der gleichnamigen Comedy-Serie. Stefan Lewerenz, ehemaliger Lufthansa-Steward, Werber und Chefredakteur, gibt tiefe Einblicke in die Tricks, Denkweisen und Charaktere solcher Chefs. Er zeigt, was man von ihnen lernen und wie man dieses Wissen klug für sich selbst nutzen kann. Seine Botschaft: "Nur mit Fleiß, Loyalität und Pünktlichkeit kommt man im Leben weiter. Das erzählen Eltern gerne ihren Kindern. Es ist leider nur ein dummes Märchen." Schonungslos und mit Lust an der Provokation seziert der Autor die Allüren der Chefs und erklärt, warum Manager die wirklichen Sklaven der Neuzeit sind und wie die wichtigsten Erfolgsregeln für Angestellte lauten. Ja, gekonntes Schleimen ist immer noch das wichtigste Mittel für maximale Aufstiegschancen.

+++++ exzellent

Präsentation: Wie gesagt, Lewerenz schreibt zugespitzt und nennt Ross und Reiter. Das macht großen Spaß beim Lesen. Hier hat sich jemand einfach mal ganz viel von der Seele geschrieben, was er schon immer mal sagen wollte. Die Schwäche des Buches ist allerdings seine Gliederung, besser gesagt, die fehlende inhaltliche Logik. Der Autor kettet assoziativ seine Gedanken aneinander, was beim schnellen Lesen nicht stört. Doch zum Nachschlagen ist dieses Buch nicht geeignet, vermutlich auch nicht gedacht. Dabei hat der Inhalt in vielen Punkten das Potenzial für einen richtig guten Ratgeber.

+++-- passabel

Praxiswert: In dieser Kategorie leidet das Buch natürlich unter seiner Gliederungsschwäche. Aber dennoch ist Stefan Lewerenz ein echter Weckruf gelungen. Wieso verlangt mein Chef eigentlich den gleichen Einsatz von mir, obwohl er das Zigfache verdient? Wie komme ich an die Chefsekretärin ran, um beim Chef zu punkten? Was kann ich von den Arbeitern auf Autobahnbaustellen lernen? Wie stelle ich es an, dass mein Chef anerkennt, was ich wirklich leiste? Wie arbeite ich wirklich nur acht Stunden? Schon die Antworten auf diese paar Fragen lohnen die Anschaffung dieses politisch herrlich inkorrekten Titels.

++++- gut