Hamburg. Wer einen Neubau oder eine Modernisierung seines Hauses plant, muss strenge Anforderungen an Heizung und Wärmedämmung einhalten. Sie sind in der Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) festgehalten. So sollen Wärmeverluste reduziert, der Energieverbrauch einschränkt und der Standard eines Niedrigenergiehauses zur Regel gemacht werden. Wie das funktioniert, wissen Gebäudeenergieberater. Sie besichtigen Wohnhäuser, Werkstätten oder Fabriken und ordnen sie Energieeffizienzklassen zu.

"Bei der ersten Bestandsaufnahme untersuche ich die Gebäudehülle von der Sohle über die Außenwände und die Fenster bis zum Dach", erklärt Gebäudeenergieberater Shaun Carolan, Inhaber des Ingenieurbüros Faltings. "Auch die Art der Heizung und Warmwasserbereitung wird in die Untersuchung mit einbezogen." Anschließend beurteilt der Bauingenieur die vorhandene Substanz einschließlich der Schwachstellen und berechnet den Energiebedarf.

Das daraus resultierende Sanierungskonzept ist Basis für die Beratung des Auftraggebers. Dabei stellt der Gebäudeenergieberater mögliche Sanierungen vor - von energiesparenden Fenstern über bessere Wanddämmung bis zur effizienteren Heizung. Einige Gebäudeenergieberater helfen auch beim Beantragen von Fördermitteln und der Suche geeigneter Handwerker. Ihre Leistungen erstrecken sich vereinzelt sogar bis zur Bauüberwachung.

Gebäudeenergieberater sind es auch, die Energiepässe ausstellen. Diese sind mit der Energie-Einspar-Verordnung für Bestandsgebäude Pflicht geworden. Diese Pässe bilden nicht nur den energetischen Istzustand eines Gebäudes ab, sondern zeigen auch Einsparpotenziale auf. Den Hamburger Energiepass dürfen nur von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt lizenzierte Berater erstellen.

Die siebenmonatige Ausbildung zum Gebäudeenergieberater bieten Handwerkskammern und Fachverbände an. Zielgruppe sind Architekten, Bauingenieure, Handwerksmeister aus dem Bau-Bereich und Versorgungstechniker. Angestellte Gebäudeenergieberater arbeiten für Planungsbüros, Bauträger, Handwerksbetriebe und Verbraucherorganisationen. Die meisten sind allerdings selbstständig. Mehr Infos online beim Verband Norddeutscher Gebäudeenergieberater e.V.

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