von Alexandre des Isnards und Thomas Zuber. Erschienen bei Eichborn, 160 Seiten, 14,95 Euro.

Inhalt: Sie gelten als "Young Urban Professionals", doch sie wollen vor allem eines sein: eine Generation, die ernst genommen wird. Dass es daran mangelt, verdeutlichen die Autoren, ebenfalls jung, internetaffin und Großstadt erprobt. Beide leben und arbeiten in Paris: Im modernen Großraumbüro, das hier als Global Office markiert und attackiert wird, gibt es keine echte Identifikation mit dem Unternehmen, keine offene Kommunikation und Anerkennung, wie es auch an klarer Hierarchie mangelt. Dafür gibt es Deadlines, alberne englischsprachige "Wordings" und ein aufgesetztes "Wir sind alle gut drauf"-Lächeln. Die schonungslose Innensicht auf die Arbeitswelt der Internetfirmen, Marketingagenturen und Informatikschmieden ist ein Plus dieses Buches. Zumal es nicht um einseitige Schuldzuweisung geht: Die Mitarbeiter, die sich im Online-Netzwerk Facebook im übertragenen Sinne regelrecht ausziehen und sich von aufgeblasenen Funktionsbezeichnungen blenden lassen, tragen mit zum "Funky Business" bei.

++++- gut

Präsentation: Die Lebenszeichen aus dem Global Office lesen sich flüssig und schnell. Wie im echten Online-Berufsleben gibt es stets wechselnde und damit austauschbare Vornamen und frei erfundene Firmenbezeichnungen, bei denen aber Ähnlichkeiten mit der Realität bestimmt kein Zufall sind. Oder an wen denken Sie, wenn von den CapCefini-Beratern, Credit Shit oder der Online-Reiseagentur Fui die Rede ist? Den typischen Online-Business-Jargon erklärt ein Glossar noch einmal zusammenfassend am Schluss des Buches.

++++- gut

Praxiswert: Das Buch endet mit dem "Run auf das Abreiseticket": Die Mitarbeiter der "Agentur für Beziehungsmarketing" bewerben sich darum, sozialverträglich entlassen zu werden. Sicher ein Extrembeispiel für die verkehrte Arbeitsmarktwelt. Es lässt den Leser etwas ratlos zurück: Welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen, was die Alternativen zum Global Office? Kein Wegweiser führt durch das Funky Business, die Auswahl der Beispiele und Kapitel scheint beliebig - schade!

+++-- passabel