Inhalt: ++++-

Wer kennt das nicht? Eigentlich wollen wir einfach nur unseren Job machen und so zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Doch anstatt sich auf die wesentlichen Ziele und dafür erforderlichen Maßnahmen konzentrieren zu können, müssen wir täglich viel Zeit für die interne Bürokratie, abrupte Strategiewechsel und ausuferndes Controlling aufwenden. Unternehmen, das ist der Ausgangspunkt dieses Buches, sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Autor Michael Paul hat die von Martin Wehrle in seinem Bestseller "Ich arbeite in einem Irrenhaus" beschriebenen Einzelfälle zum Anlass genommen, um den Krisenschauplatz Unternehmen systematisch unter die Lupe zu nehmen. Seine Diagnose kommt zum Ergebnis: Firmen sind durch innere Unordnung unlenkbar geworden. Paul beginnt mit der Beschreibung des chaotischen Status quo, dann behandelt er in sechs Kapiteln die zentralen Felder von Missmanagement: Strategie, Unternehmenskultur, Führung, Organisation, Personalarbeit und Informationssysteme.

Präsentation: +++++

Gut strukturiert, intellektuell anspruchsvoll und fern platter Managementweisheiten liefert dieses Buch grundsolides Rüstzeug für das Aufräumen im eigenen Unternehmen. 35 Grafiken und Modelle untermauern den wissenschaftlichen Anspruch. Keine reißerische Kost mit werbewirksamen Thesen, sondern ein fundiertes Plädoyer für die konsequente Nutzung von bewährtem Handwerkszeug.

Praxiswert: ++++-

Als Berater für Restrukturierung beleuchtet Michael Paul die Probleme von Unternehmen mehr aus der Adlerperspektive. Das ist durchaus sinnvoll, da sich der betroffene Leser so aus seiner Froschperspektive emporschwingen und die eigene Situation mit Abstand reflektieren kann. Auf gut 220 Seiten müssen Detailfragen dabei weitgehend ausgeblendet werden, aber dennoch helfen viele Beispiele und praxisnahe Tipps dabei, die Situation im eigenen Unternehmen zu bewerten und Maßnahmen zu entwickeln, um systematisch aufzuräumen.

"Raus aus dem Irrenhaus!" von Michael Paul. Erschienen im Linde Verlag, 232 Seiten, 19,90 Euro