Der Studie "Fachkräftemangel 2012" des Personalberaters ManpowerGroup zufolge haben aktuell 42 Prozent der deutschen Unternehmen Schwierigkeiten bei der Suche nach Fachkräften. Das sind acht Prozent mehr als im weltweiten Durchschnitt. Seit 2010 ist der Anteil der Firmen mit Recruiting-Problemen in Deutschland um 13 Prozent gestiegen.

Die größten Probleme haben die Unternehmen wie schon vergangenes Jahr bei der Suche nach Fachkräften aus dem Handwerk und Ingenieurwesen. Eine Erholung ist nach Einschätzung von Manpower nicht in Sicht: Das Handwerk verzeichnet einen Mangel an Auszubildenden, und die Zahl der unbesetzten Ingenieurjobs hat sich von 2010 auf 2012 fast verdoppelt. Große Schwierigkeiten bereitet außerdem die Rekrutierung von Vertriebsmitarbeitern, IT-Fachkräften, Technikern sowie Personal für Rechnungs- und Finanzwesen.

Im Top-10-Ranking der am schwierigsten zu besetzenden Positionen folgen Fahrer, Manager für die Geschäftsleitung bzw. weitere Führungskräfte, Ärzte und medizinische Fachangestellte und schließlich Personal für Verwaltungs- oder Assistenz-Jobs.

Im Durchschnitt blieben Jobs 55 Tage unbesetzt - und das über alle Positionen hinweg, heißt es in einer Mitteilung von Manpower. In technischen Berufen seien es sogar 90 Tage.

Bislang haben lediglich 14 Prozent der Unternehmen spezifische Strategien zur Rekrutierung älterer Arbeitnehmer entwickelt. Eine weitere effektive Maßnahme, um die Auswirkungen des Fachkräftemangels abzumildern, wäre, jungen, wenig erfahrenen, aber motivierten Mitarbeitern eine Chance zu geben, statt auf den Bewerber zu warten, der 100 Prozent der geforderten Qualifikation mitbringt.

Die Manpower-Studie "Fachkräftemangel" wird seit 2006 durchgeführt. 41 000 Teilnehmer aus 38 Ländern geben dabei ihre Einschätzung ab. Für Deutschland wurden 1007 Unternehmen befragt, die einen Querschnitt der Wirtschaft darstellen.