Verkehrsminister Peter Ramsauer und Jost de Jager haben den ersten Spatenstich für den Neubau einer Schleuse in Brunsbüttel gesetzt.

Brunsbüttel. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat gestern mit seinem schleswig-holsteinischen Amtskollegen Jost de Jager (CDU) den ersten Spatenstich für eine neue Schleusenkammer in Brunsbüttel gesetzt. "Mit dem heutigen Startschuss unterstreichen wir die enorme Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals als meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt", sagte der Politiker.

+++Brunsbüttel plant eine Touristen-Schleuse+++

+++Kommentar: Verkehrsprojekte nicht vertagen+++

Der Bau einer fünften Schleusenkammer an der Nordseeseite der Wasserstraße ist Teil der Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals. Wenn die Anlage in Betrieb geht, können die beiden großen, fast 100 Jahre alten Schleusenkammern in Brunsbüttel grundsaniert werden. Aber auch in der Zwischenzeit müssen die Anlagen überholt werden, um den Betrieb sicherzustellen.

Zunächst muss das Projekt mit einem Bauvolumen von 300 Millionen Euro europaweit ausgeschrieben werden. Das soll möglichst noch bis zum Frühsommer geschehen. Die eigentliche Bauzeit soll fünf Jahre betragen. Frühestens 2017 könnte die neue Schleusenkammer fertig sein. Seit dem grundsätzlichen Beschluss der Bundesregierung im Juni 2010 sind bereits einige vorbereitende Arbeiten erledigt worden: Das Baufeld wurde geräumt, Bäume gefällt. Zudem wurde der Bau einer Mole ausgeschrieben und ein Düker, eine Art Riesenrohr für Versorgungsleitungen, gebaut.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte im November 2011 den Weg für den Bau der neuen Schleusenkammer geebnet. Bislang besteht die Brunsbütteler Schleuse aus zwei großen und zwei kleinen Kammern. Die beiden kleinen Kammern werden hauptsächlich von den Sportschiffern genutzt. Die Berufsschifffahrt braucht die großen Schleusen. Die wurden in den 100 Jahren ihres Bestehens noch nie grundlegend instand gesetzt, sondern nur bei Bedarf repariert.

Gerade bei frostigen Temperaturen wie in den vergangenen Wintern kommt es zu Problemen. Ausfälle der Schleusen sorgen für Wartezeiten von bis zu 14 Stunden. Der Nord-Ostsee-Kanal führt auf 98,7 Kilometern von der Elbe bei Brunsbüttel zur Kieler Förde bei Kiel-Holtenau.