Der ThyssenKrupp-Konzern will sich von seiner griechischen Werftentochter Hellenic Shipyards (HSY) trennen.

Essen. "Wir wollen das verkaufen", bestätigte am Freitag Konzernchef Ekkehard Schulz. Zurzeit liefen Gespräche mit der griechischen Regierung. Nähere Angaben machte er nicht. Laut Finanzchef Alan Hippe verbuchte ThyssenKrupp im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 (Ende September) für HSY eine Sonderbelastung in Höhe eines "sehr niedrigen dreistelligen Millionenbetrags".

An der Werft mit rund 1200 Mitarbeitern hatte unter anderem der griechische Konkurrent Neorion Shipyards Interesse angemeldet. Der griechische Verteidigungsminister Evangelos Venizelos sagte, die Regierung werde eine Liste mit möglichen Käufern auswerten, die ihr ThyssenKrupp vorlegen werde.

Nach einem Milliardenverlust im zurückliegenden Geschäftsjahr peilt der größte deutsche Stahlkonzern eine Rückkehr in die Gewinnzone an. Im laufenden Geschäftsjahr 2009/2010 erwartet das Unternehmen einen bereinigten Vorsteuergewinn in niedriger dreistelliger Millionen-Euro-Höhe, sagte Vorstandchef Schulz. Trotz eines Nettoverlustes von 1,87 Milliarden Euro will der Konzern für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 30 Cent je Aktie zahlen.

"Das Geschäftsjahr 2008/2009 war das schwerste in der Geschichte von ThyssenKrupp", sagte Schulz. Der Konzern fuhr einen Vorsteuerverlust von 2,4 Milliarden Euro ein. Dabei schlugen Projektkosten für die Stahlwerke in Brasilien und den USA mit rund 250 Millionen Euro zu Buche. Hinzu kamen Abschreibungen und Kosten für Restrukturierungen. Der Umsatz fiel auf 40,6 (53,4) Milliarden Euro.