Mit der “Maartje Theadora“ wird das Hamburger Unternehmen SkySails erstmals einen Fischtrawler mit seinem Zugsegelsystem ausrüsten.

Hamburg. Das Hamburger Unternehmen SkySails wird im kommenden Jahr zum ersten Mal einen Fischtrawler mit seinem Zugsegelsystem ausrüsten. Das Schiff ist die 141 Meter lange "Maartje Theadora", das größte deutsche Fischereifahrzeug, das von einer Tochtergesellschaft der niederländischen Reederei Parlevliet & Van der Plas in Sassnitz auf Rügen betrieben wird.

Der Chef der Reederei, Diederik Parlevliet, und SkySails-Gründer Stephan Wrage unterzeichneten den Vertrag gestern auf dem Museumsschiff "Cap San Diego" in Anwesenheit von EU-Fischereikommissar Joe Borg. Das Projekt wurde von der EU und vom Land Mecklenburg-Vorpommern mit rund 600 000 Euro gefördert, hinzu kommen Investitionen der beteiligten Unternehmen von rund 1,5 Millionen Euro.

Nach Angaben von SkySails kann die Anwendung des Segels, das einem großen Gleitschirm ähnelt, den Brennstoffverbrauch auf einem Schiff um zehn bis 35 Prozent reduzieren. "Die Einsparung von fossilen Brennstoffen steht im öffentlichen Interesse", sagte EU-Kommissar Borg. "Ich würde mich deshalb freuen, wenn das SkySails-System bald in einer möglichst großen Zahl von Schiffen zur Anwendung käme."

Bislang wurden SkySails auf einer kleinen Zahl von Containerschiffen und Massengutfrachtern installiert. Mit der "Maartje Theadora" will das Unternehmen auch den bedeutenden Markt der Fischereiflotten erreichen. Reedereichef Parlevliet sagte, das Segel könne auf den langen Transferfahrten etwa von Europa nach Afrika eingesetzt werden, später aber wohl auch "im Fischereibetrieb selbst".