Die Betriebsräte der Werftenholding ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS), der Blohm + Voss angehört, wollen jetzt Informationen vom Vorstand.

Hamburg. Mit einem Fragenkatalog hat sich gestern die Arbeitsgemeinschaft der Betriebsräte der Werftenholding ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) an den Vorstand gewandt.

"Die Information um einen eventuellen Verkauf von Blohm + Voss verunsichert uns erheblich", heißt es in dem Schreiben, das gestern an den Werftstandorten Hamburg, Emden und Kiel verteilt wurde. Darin wird gefordert, die TKMS als Verbund von zivilen und militärischen schiffbaulichen Aktivitäten zu erhalten und zu erneuern.

"Wir vermuten, dass nur die zivilen Aktivitäten von Blohm + Voss verkauft werden sollen, weil für militärische Bereiche die Einwilligung der Bundesregierung vorliegen muss", sagte Kiels IG-Metall-Chef Wolfgang Mädel dem Abendblatt. Hintergrund: Nach dem Außenwirtschaftsgesetz kann die Regierung Investoren aus nichteuropäischen Ländern daran hindern, mehr als 25 Prozent eines Unternehmens zu erwerben, sofern die öffentliche Sicherheit gefährdet ist. Auch aus Konzernkreisen hieß es gestern, die Sondierungsgespräche über einen Verkauf bezögen sich nur auf die zivilen Bereiche der drei Blohm + Voss-Betriebe.

Am 18. September soll bei einer langfristig von den Arbeitnehmern beantragten außerordentlichen Aufsichtsratssitzung über die Strategie der TKMS diskutiert werden.