Die Zahl der Kurzarbeiter ist mittlerweile auf 125 Beschäftigte gestiegen - und wird in den kommenden Monaten wohl weiter wachsen.

Hamburg. Bei der Hamburger Sietas Werft steigt die Zahl der Kurzarbeiter. "Nach 75 im Mai sind inzwischen 125 der 880 Beschäftigten betroffen. Sie bleiben für Tage oder auch im Wochenturnus zu Hause", sagte Rüdiger Fuchs, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Sietas Gruppe, am Montag dem Abendblatt. Die Zahl der Kurzarbeiter wird weiter steigen. Die Werft hatte Ende April angekündigt, dass 290 der 880 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen.

Nach der Ablieferung eines Containerzubringerfrachters hat die Werft nun noch einen Frachter dieses Typs im Auftragsbestand. Es ist das sechste Schiff einer Serie mit Kapazitäten von je 1420 Standardcontainern (TEU). Dazu kommen vier Spezialschiffe und eine Fähre für die Wyker Dampfschiffs-Reederei.

"Alle von uns zuletzt gelieferten Containerfrachter sind beschäftigt. Die ,Navi Baltic' ist seit Sonnabend für die Reederei Team Lines unterwegs", sagte Fuchs. Die Finanzierung für das 34 Millionen Euro teure Schiff wurde über eine Euler-Hermes-Bürgschaft abgesichert.

Nachdem Werftinhaber Hinrich Sietas die Geschäftsführung zum 1. März abgegeben hatte, will Fuchs jetzt die Produktivität des Unternehmens um 30 Prozent steigern. Künftig sollen neue Typen wie Schwergut-, Roll-on/Roll-off-Schiffe oder eben Fähren in Hamburg-Neuenfelde entstehen. "Wir arbeiten derzeit aber noch am Gesamtkonzept für die Zukunft der Werft", sagte Fuchs.