Insgesamt sorgen drei neue Banken für Bewegung bei den Tagesgeldzinsen. Das zweitbeste Angebot kommt mit 2,22 Prozent von der Ikano Bank, einer Tochter des Ikea-Konzerns. Neu auf dem deutschen Markt ist auch die Auto Bank aus Österreich, die 1,77 Prozent für das Tagesgeldkonto bietet. "Die neuen Anbieter haben den Markt aufgemischt und mit ihren Zinsangeboten ein Zeichen gegen die sinkenden Konditionen beim Tagesgeld gesetzt", sagt Marcus Preu vom unabhängigen Internetfinanzportal Biallo. "Unser Index beim Tagesgeld hat seinen Tiefpunkt gesehen", ist der Experte überzeugt.
Grund genug für manche, die Bank zu wechseln. GE Capital Direkt punktet zudem mit der Mitgliedschaft im Einlagensicherungsfonds des Bankenverbandes. Damit sind pro Anleger Kundengelder bis zu 118 Millionen Euro abgesichert. Da die Zinsen vierteljährlich gutgeschrieben werden, kommt es noch zu einem Zinseszinseffekt. Dem Ansturm war GE Capital Direkt jedoch nicht gewachsen. Auf der Internetseite biallo.de schimpfen Kunden über lange Bearbeitungszeiten ihrer Anträge. "Offensichtlich eine Chaosbank", postet ein Neukunde. Georg Strich von GE Capital Direkt verteidigt sich: "Wir haben wegen Zehntausender Kontoanträge unsere Kapazitäten versechsfacht." Aktuell dauere die Eröffnung eines Kontos maximal zehn Tage.
Das Tagesgeldkonto der Ikano Bank ist mit einer kostenlosen Kreditkarte gekoppelt. "Abhebungen mit der Kreditkarte am Geldautomaten empfehlen sich nicht, denn das kostet mindestens 4,75 Euro", sagt Finanzexperte Herbst. Die Einlagensicherung ist auf das gesetzliche Mindestmaß von 50 000 Euro beschränkt.
Wer sich diesem Zinsänderungsrisiko nicht aussetzen will, kann Festzinsangebote nutzen. Für die vereinbarte Laufzeit bleibt der Zins stabil. Knapp ein Dutzend Banken bietet einen Zins von über zwei Prozent. So gibt es bei der Deniz Bank 2,50 Prozent Zinsen für ein Jahr. Die NIBC-Direct Bank bietet 2,45 Prozent. Sparer haben den Vorteil, dass sie sich für die Anlagedauer nicht um den Zinswettbewerb der Anbieter kümmern müssen.