Berlin. Kunden mit Konten bei der Postbank und der Deutschen Bank bangen um ihre Daten: Offenbar haben Kriminelle ein Sicherheitsleck genutzt.

Bei der Postbank und der Deutschen Bank hat es offenbar ein Datenleck gegeben. Beide Geldinstitute verschicken derzeit Briefe an ihre Kundinnen und Kunden, in denen es heißt, eine "Software-Schwachstelle" sei ausgenutzt worden. Es handelt sich offenbar um eine Lücke bei einem Dienstleister der beiden Banken. Darüber berichtete der Bonner "General-Anzeiger" zuerst.

Neben den beiden Kreditinstituten seien mehr als 100 Unternehmen in mehr als 40 Ländern von der Sicherheitslücke betroffen. Konkret entwendet wurden demnach Vorname, Nachname und IBAN der Bankkunden, schreibt die Zeitung. Wie viele Personen von dem Datendiebstahl betroffen sind, ist unklar. Auf Nachfrage sagte ein Sprecher der Deutschen Bank, es seien Kundinnen und Kunden betroffen, die in den Jahren 2016, 2017, 2018 und 2020 den Kontowechselservice von Deutscher Bank oder Postbank genutzt haben.

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Deutsche Bank und Postbank: Datenleck bei Dienstleister - Banken warnen

Die abgegriffenen Daten reichten nicht aus, um auf die Konten zuzugreifen, sagte der Sprecher. Aber die Kriminellen könnten unberechtigte Lastschriften durchführen und mithilfe der Daten über E-Mails, Anrufe oder SMS versuchen, weitere persönliche Angaben herauszufinden.

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Beide Institute raten Kunden zu erhöhter Wachsamkeit. Wer unautorisierte Umsätze auf seinem Konto bemerke, solle sich beim Kundenservice der Postbank (0228 / 5500 55 98) respektive bei der Deutschen Bank (069 / 910 100 35) melden. Ein tatsächlich nicht vom Kunden autorisierter Lastschriftauftrag kann dem Deutsche-Bank-Sprecher zufolge bis zu 13 Monate lang bei der Bank zurückgefordert werden. Mittlerweile sei die Ursache für den Datenabfluss behoben. Mit dem Umzug der Kundendaten der Postbank auf eine gemeinsame IT-Plattform mit der Deutschen Bank, der am vergangenen Wochenende in die letzte Phase getreten war, habe das Datenleck nichts zu tun.

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