Arbeitsmarkt

Metall- und Elektroindustrie plant 1200 neue Jobs im Norden

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Die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie erholt sich

Die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie erholt sich

Foto: Rupert Oberhäuser / picture alliance

Nur noch 13 Prozent der befragten Firmen in Hamburg nutzen Kurzarbeit. Doch mehrere Faktoren bremsen die Erholung ab.

Hamburg.  Die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie erholt sich: Bis Anfang 2022 wollen die Betriebe insgesamt rund 1200 zusätzliche Jobs schaffen. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Verbands Nordmetall sowie der Arbeitgeberverbände (AGV) Nord und Oldenburg.

Nur noch 13 Prozent der befragten Firmen in Hamburg nutzen Kurzarbeit, nur ebenso viele bezeichnen ihre Geschäftslage als unbefriedigend oder schlecht. Seit Januar ist die Kapazitätsauslastung aller Betriebe um fast zehn Prozentpunkte auf 87,2 Prozent gestiegen. Sie liegt damit exakt auf dem Niveau vom Frühjahr 2019, aber noch rund zweieinhalb Prozentpunkte unter dem Wert vom Frühjahr 2018.

Doch längst nicht alle Branchen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut. „Schiff- und Flugzeugbau sowie in Teilen die Autoindustrie und ihre Zulieferer sind weiter unsere Sorgenkinder, bei denen die allgemeine Erholung in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie nur in Teilen ankommt“, sagt Nordmetall-Präsident Folkmar Ukena.

Metall- und Elektroindustrie plant 1200 neue Jobs im Norden

Allerdings gebe es mehrere Faktoren, die diese Erholung abbremsen: „Der Fachkräftemangel ist mit voller Wucht zurückgekehrt, der Azubischwund ist dramatisch“, so Ukena: „Zusammen mit coronabedingten Lieferengpässen und stark steigenden Preisen auf dem Weltmarkt hemmt das den Aufschwung nach der Pandemie deutlich.“

So leiden 81 Prozent aller befragten Betriebe nach eigenen Angaben unter stark gestiegenen Materialkosten – eine Verdreifachung gegenüber der vorhergehenden Befragung im Januar. 70 Prozent der Unternehmen der Hamburger Metall- und Elektroindustrie beklagen die schlechte oder unbefriedigende Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften.

Im gesamten Norden sind es 68 Prozent, der höchste Wert seit drei Jahren. Immerhin 62 Prozent der befragten Firmen in Hamburg sehen den Azubi-Mangel als schwerwiegendes Problem – das ist der norddeutsche Spitzenwert.

Die Unsicherheit bleibt groß

Trotz der verschiedenen Hemmnisse rechnen 28 Prozent der Betriebe in der Hansestadt damit, dass ihre Produktion noch in diesem Jahr wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. 43 Prozent der Firmen erwarten das für 2022. Die Unsicherheit bleibt aber groß, denn 29 Prozent der Hamburger Unternehmen wagen keine Vorhersage zur Dauer der Corona-Lage.

An der Umfrage haben 192 Unternehmen mit rund 103.000 Beschäftigen aus den drei Verbänden in Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und dem nordwest­lichen Niedersachsen teilgenommen. In Hamburg waren es 46 Unternehmen mit rund 43.000 Mitarbeitern.

( v.m. )

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