Pandemie

Corona: Fast jeder zweite Studierende wohnt zu Hause

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Tobias Kisling
Praktikum: Wann greift der Mindestlohn?

Praktikum - Wann greift der Mindestlohn

So verhält sich die Vergütung und der Mindestlohn bei einem Praktikum.

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Die Corona-Krise trifft Studierende hart. Viele haben einen Job verloren. Das fehlende Geld zwingt sie zur Rückkehr ins Elternhaus.

Berlin. Studierende sind von der Corona-Krise besonders hart getroffen: Nach eineinhalb Jahren Studium kennen manche Studierenden ihre Kommilitonen noch immer nicht persönlich, sondern nur aus Online-Vorlesungen.

Kneipen, Bars und Cafés waren lange geschlossen. Das wirkte sich nicht nur auf die typische Geselligkeit im Studium aus – sondern auch auf den Geldbeutel der Studierenden. Denn viele haben einen Job verloren.

Corona-Krise: Jeder dritte Studierende hat einen Job verloren

Wie aus einer repräsentativen Studie der Direktbank N26, die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Sapio Research durchgeführt wurde und die unserer Redaktion vorab vorliegt, hervorgeht, haben rund ein Drittel ihre Arbeit verloren. Nach dem ersten Semester waren es einer anderen Erhebung zufolge sogar noch 40 Prozent gewesen, die einen Nebenjob verloren haben.

Dass die Zahl nun nach unten geht, kann auch auf die neuen Studierenden zurückgeführt werden – die aber bisweilen erst gar keinen Nebenjob gefunden haben.

Auf den Nebenjob sind viele Studierende aber angewiesen, im Durchschnitt bringt er ihnen der N26-Studie zufolge 371 Euro pro Monat ein. Wenn das Geld fehlt, wird es eng. Entsprechend blickt mehr als jeder vierte Befragte mit finanziellen Sorgen auf das nun beginnende Wintersemester.

Jeder fünfte Studierende ist wieder zu den Eltern gezogen

Wem das Geld aus einem Nebenjob fehlt, der muss an anderer Stelle sparen – und viele haben offenbar die Miete als Faktor ausgemacht. Wenn das Semester ohnehin online stattfindet und das studentische Kulturleben brachliegt, dann wollen sich viele diese Kosten offenbar sparen. Jeder fünfte Studierende ist der Studie zufolge während der Pandemie zurück zur eigenen Familie gezogen.

Damit wohnen zum Start des neuen Semesters 46 Prozent der Studierenden noch zu Hause. Wer als Studierender pandemiebedingt seine Wohnsituation anpassen musste, hatte der Studie zufolge im Durchschnitt finanzielle Einbußen von 264 Euro im Monat.

Studierende achten auf ihr Geld

Immerhin: Viele Studierende sind es gewohnt, sparsam zu haushalten – und sich anstehende Kosten zu teilen. Das trifft nicht nur auf die Miete in einer Wohngemeinschaft zu. So gaben 51 Prozent der Befragten an, sich die Ausgaben für Lebensmittel zu teilen. 29 Prozent teilen sich sogar die Ausgaben für die nächste Reise.

Fast zwei Drittel der Befragten gehen der Studie zufolge laut eigener Aussage vorsichtig mit ihrem Geld um. 43 sparen demnach regelmäßig. Allerdings gab auch jeder Vierte an, beim Thema Geld von Tag zu Tag zu leben.

Beim Verwalten der Ausgaben greifen die Studierende dabei der Umfrage zufolge auf mobile Apps wie N26 oder Paypal zurück. Für die Studie wurden 1011 Studierende in Deutschland befragt.

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