Wohnungsmarkt

Wohnungsmieten in Hamburg steigen um rund vier Prozent

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Steffen Preißler
Wohnung in der HafenCity: Die Kaufpreise steigen in Hamburg deutlich stärker als die Mieten

Wohnung in der HafenCity: Die Kaufpreise steigen in Hamburg deutlich stärker als die Mieten

Foto: Michael Rauhe

Anstieg ist deutlich geringer als bei den Kaufpreisen. Erwerb von Immobilien als Kapitalanlage verteuert Eigenheime massiv.

Hamburg. Die Entwicklung der Mieten bleibt in Hamburg deutlich hinter der Preissteigerung für Eigentumswohnungen zurück. Das geht aus zwei neuen Studien der Immobiliendienstleister Empirica und Jones Lang LaSalle (JLL) hervor.

Im zweiten Quartal 2021 lag die Durchschnittsmiete in der Hansestadt bei Neuvermietung aus dem Bestand bei 11,31 Euro je Quadratmeter, wie aus den Daten von Empirica hervorgeht. Verglichen mit dem Vorjahresquartal ist das ein Anstieg von 4,2 Prozent. Auch die Neubaumieten verzeichneten einen Anstieg in gleicher Höhe, die Durchschnittsmiete beträgt da 13,59 Euro je Quadratmeter Wohnfläche.

Mieten stiegen seit 2016 um rund 15 Prozent

Seit 2016 sind die Angebotsmieten in der Hansestadt zwischen 15 (Empirica) und 17 Prozent (JLL) gestiegen. JLL kommt in seiner Analyse zu einer höheren Durchschnittsmiete für Wohnungen aus dem Bestand, die bei 13,45 Euro je Quadratmeter liegt. Allerdings wird der Anstieg der Mieten im Vergleich mit dem Vorjahr nur mit 3,5 Prozent angegeben.

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Damit liegt Hamburg im Vergleich der sieben großen Metropolen mit dem Mietenanstieg im Mittelfeld. Allerdings gibt es schon Städte, wo die Mieter nicht mehr bereit sind, immer höhere Preise zu bezahlen. In Düsseldorf stagnieren die Mieten, und in Stuttgart sind sie sogar um 1,6 Prozent gesunken.

In Berlin klettern Mieten um 7,7 Prozent

Lediglich Berlin liegt mit einem Plus von 7,7 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 deutlich über dem Durchschnittswert von 2,4 Prozent für die sieben größten Städte. „In Berlin hat die Aufhebung des Mietendeckels durch das Bundesverfassungsgericht im April 2021 zu einem Nachholeffekt bei den Mietpreisen geführt, der nicht zuletzt den enormen Anstieg gegenüber dem Vorjahresniveau erklärt“, sagt Wohnungsexperte Roman Heidrich von JLL. „Der Mietendeckel hat mitnichten zu einem Rückgang der Mieten in Berlin geführt.“

Die Käufer von Wohneigentum müssen immer höhere Preissteigerungen akzeptieren. „Der Mietanstieg bleibt deutlich hinter den Kaufpreisen zurück“, sagt Reiner Braun, Vorstand der Empirica AG. So stiegen die Preise für Eigentumswohnungen aus dem Bestand in Hamburg innerhalb eines Jahres um 12,8 Prozent. Pro Quadratmeter Wohnfläche müssen 5476 Euro investiert werden.

Investoren suchen nach Alternativen wegen niedrigen Zinsen

Diese Entwicklung hält schon seit Jahren an. So weist JLL einen Preisanstieg für Eigentumswohnungen in Hamburg seit dem ersten Halbjahr 2016 um 61 Prozent aus. „Die Eigentumswohnung als Kapitalanlage ist nicht nur für Eigennutzer attraktiv, sondern vor allem für Investoren, die nach Alternativen im anhaltenden Niedrigzinsumfeld suchen“, sagt Heidrich.

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