Berlin. Die Deutschen tun sich beim Bezahlen mit Karte oder Handy schwer. Am liebsten ist ihnen Bares – ganz anders als bei den Nordeuropäern.

Die Deutschen sind im internationalen Vergleich wahre Kartenmuffel. Obwohl der bargeldlose Zahlungsverkehr während der Corona-Pandemie neue Popularität erhalten hat, möchten nur 38 Prozent beim Einkaufen mit der Karte bezahlen. Damit liegen die Bundesbürger weit hinter den internationalen Spitzenreitern Schweden (72 Prozent), Finnland (70 Prozent) und Norwegen (67 Prozent) zurück.

Stattdessen zahlt fast jeder Zweite in Deutschland (49 Prozent) weiterhin am liebsten bar. Insbesondere Frauen bevorzugen im Supermarkt noch Cash (52 Prozent), bei den Männern sind es 45 Prozent.

In Schweden nutzen dagegen nur noch 9 Prozent Bares, in Finnland 15 Prozent. Nur in Österreich ist Bargeld bei 47 Prozent der Bevölkerung fast genauso beliebt wie in Deutschland. Dies hat eine Umfrage unter 9000 Konsumenten im Auftrag des schwedischen Zahlungsdienstleisters Klarna ergeben, die dieser Redaktion vorliegt.

Nur wenige bezahlen kontaktlos mit dem Handy

Auch das Bezahlen per Smartphone wird vergleichsweise wenig geschätzt. Laut Umfrage begleichen nur 9 Prozent der Deutschen ihre Rechnung im Laden per Handy. Hier liegen Frauen mit 7 Prozent hinter den Männern mit 10 Prozent zurück.

Besonders beliebt sind innovative Bezahlmethoden bei den 26- bis 35-Jährigen: 16 Prozent dieser Gruppe geben an, am liebsten mit dem Smartphone im Supermarkt zu bezahlen.

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Am meisten werden digitale Bezahllösungen in Australien und den Niederlanden (je 17 Prozent), in Großbritannien (14 Prozent) und in den USA (13 Prozent) genutzt, heißt es in der Untersuchung. Das Zahlen per Smartwatch, Gesichtserkennung oder Fingerabdruck wird nur von jeweils 2 Prozent der Bundesbürger verwendet.

„Während viele andere Länder die Weichen für die Zukunft stellen, droht Deutschland im internationalen Vergleich abgehängt zu werden“, heißt es in der Studie.

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