Hamburg. Wohl jeder Hamburger kennt die Tanzenden Türme am östlichen Ende der Reeperbahn. Das Doppelhochhaus gehört einem Immobilienfonds des Hamburger Unternehmens HansaInvest – und ist damit eines der vielen Objekte im Gesamtwert von rund 84 Milliarden Euro, die im Besitz von Immobilienfonds mit Sitz in der Hansestadt sind.
Damit ist Hamburg mit einem Marktanteil von 35,7 Prozent der zweitwichtigste Standort für solche Fonds in Deutschland. Zwar ist Frankfurt mit einem Marktanteil von 45,7 Prozent weiterhin die Nummer eins, der Abstand verringert sich aber. Denn die Wachstumsdynamik im Norden ist hoch: Das von Hamburger Kapitalverwaltungsgesellschaften verwaltete Nettofondsvermögen hat sich in den zurückliegenden fünf Jahren mehr als verdoppelt. Das sind die Kernergebnisse einer Analyse zum Immobilienfondsstandort Hamburg, die von HansaInvest und IntReal erarbeitet wurde.
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Fünf Anbieter dominieren den Hamburger Markt
Dabei werde der Hamburger Immobilienfondsmarkt von fünf Anbietern dominiert: Die beiden zum Versicherungskonzern Signal-Iduna gehörenden Gesellschaften HansaInvest Hanseatische Investment und HansaInvest Real Assets sowie Union Investment Real Estate und außerdem IntReal und Warburg-HIH Invest, die beide zur HIH-Gruppe gehören.
„Hamburg war immer schon einer der wichtigsten Finanzplätze in Deutschland“, sagte Ludger Wibbeke, Geschäftsführer der HansaInvest: „Dies wurde durch den großen Hafen, der als Deutschlands Tor zur Welt gilt, befördert.“ Zum starken Wachstum des Immobilienfonds-Sektors in der Hansestadt sagte Wibbeke, dies sei unter andrem mit der langen Fondstradition, die auf die Schiffsfinanzierung zurückgehe, sowie auf das gut ausgebildete Personal zurückzuführen.
Knapp die Hälfte des von Hamburg aus verwalteten Immobilienvermögens von 84 Milliarden Euro entfällt auf Publikumsfonds für Privatanleger. Der etwas größere Anteil liegt in Spezialfonds, in die Profianleger wie etwa Versicherer investieren. Spezialfonds wuchsen zuletzt stärker als die Publikumsfonds, wohl auch weil Versicherer wegen des Niedrigzinsniveaus immer mehr auf Immobilienvermögen setzten.
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