Berlin. Jahrelang wurde der durchschnittliche Neuwagen-Käufer immer älter. Doch nun greifen verstärkt junge Kunden zu. Das sind die Gründe.

Das Auto gilt als Krisengewinner. Während die Pandemie dem Öffentlichen Nahverkehr zusetzen und die Zahl derjenigen, die mit Bus und Bahn pendeln, stark gesunken ist, haben das Fahrrad und auch das Auto von der Corona-Krise profitiert.

Doch auch abseits der Krise gibt es beim Pkw einen neuen Trend: Das eigene Auto wird bei jüngeren Kunden in Deutschland wieder beliebter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Duisburger Instituts Center Automotive Research (CAR), die unserer Redaktion vorliegt.

Anteil der jungen Autobesitzer stark gestiegen

Lag der Anteil der 25- bis 35-Jährigen, die sich einen Neuwagen zulegen, 2015 noch bei 14,9 Prozent, so ist er seitdem laut der Auswertung stetig gestiegen. Zwischen Januar und September des aktuellen Jahres lag er bei 16,9 Prozent – der höchste Wert seit über zehn Jahren.

Und auch in absoluten Zahlen ist der Trend intakt. Kauften 2013 noch 165.000 25- bis 35-Jährige einen Neuwagen, so waren es im vergangenen Jahr schon 235.000.

Durchschnittsalter stagniert bei fast 53 Jahren

Damit ist zugleich der Trend gestoppt, dass Neuwagenkunden im Schnitt immer älter werden. War der durchschnittliche Kunde nach CAR-Berechnungen 1995 noch 46,1 Jahre alt, stieg dieser Wert bis zum Jahr 2015 auf durchschnittlich 52,7 Jahre an. Seitdem stagniert der Wert. In diesem Jahr liegt er der Auswertung zufolge bei 52,6 Jahren.

Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer führt die Entwicklung auf mehrere Gründe zurück. Zum einen entstehe oft der Wunsch nach einem eigenen Auto, wenn man eine eigene Familie gründe und seinen Wohnort in die Außenbezirke der Städte verlagere.

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Anteil der privat genutzten Firmenwagen steigt stark

Zum anderen steige die Zahl der Firmenwagen, die privat genutzt werden. „Diese Fahrzeuge sind entweder auf die Fuhrpark-Managementgesellschaft oder das Unternehmen des Mitarbeiters zugelassen. Eigentlich ist es eine Art Privatwagen, die nur von der Administration anders behandelt wird“, sagt Dudenhöffer.

Im Jahr 2019 wurden der Studie 908.00 Pkw-Neuwagen als Firmenwagen zugelassen. Das entspricht einem Viertel aller Pkw-Neuwagen. In diesem Jahr sei der Wert sogar auf 27,5 Prozent gestiegen.

Das CAR-Institut schätzt, dass mittlerweile rund jeder zweite Firmenwagen zum Teil auch privat genutzt wird. „Auch dieser Effekt verkleinert deutlich den Anteil der „älteren“ Neuwagenkäufer“, sagt Dudenhöffer.

Als dritten Punkt nennt Dudenhöffer eine neue Marktentwicklung: den Trend zum Auto-Abo. In diesem Jahr rechnet das CAR damit, dass zwischen 30.000 und 50.000 Auto-Abos verkauft werden. Diese Neuwagen sind dann auf den Abo-Anbieter zugelassen.

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