Einschränkungen

Sparda-Bank Hamburg: Kunden sollen Bargeld bunkern

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Steffen Preißler
Sparda-Bank-Chef Oliver Pöpplau verspricht den Kunden bald viele neue Dienstleistungen.

Sparda-Bank-Chef Oliver Pöpplau verspricht den Kunden bald viele neue Dienstleistungen.

Foto: Michael Rauhe

Institut wechselt IT-Anbieter. Geldautomaten und Apps funktionieren einige Tage nicht. Was Sie wissen müssen.

Hamburg.  Die mehr als 280.000 Kunden der Sparda-Bank Hamburg müssen sich in dieser Woche auf einen großen Umzug einstellen. Zumindest ziehen die Konten der Kunden zu einem neuen IT-Dienstleister, was zu vorübergehenden Einschränkungen bei den Bankgeschäften in der Zeit zwischen dem 5. November um 18 Uhr und dem 9. November um acht Uhr morgens führt. „Es ist das größte Vorhaben der Bank in den vergangenen 15 Jahren, was auch den Kunden viele neue Dienstleistungen eröffnen wird“, sagt Sparda-Chef Oliver Pöpplau.

Optisch wird sich zunächst das Onlinebanking verändern, doch im Verlauf des Monats kommen neue Produkte hinzu. Im Vordergrund stehen Dienstleistungen zum mobilen Bezahlen. So wird es den Kunden dann möglich sein, den Bezahldienst Apple Pay über ihr Smartphone zu nutzen. Für Kunden mit An­droid-Geräten wurde eine eigene Lösung entwickelt, mit der mit Kreditkarte oder EC-Karte bezahlt werden kann. Bei Apple Pay geht das nur mit der Kreditkarte.

Kontaktloses Bezahlen hat in Corona-Krise an Bedeutung gewonnen

Gerade durch die Pandemie haben diese Bezahlfunktionen an Bedeutung gewonnen. 75 Prozent der Hamburger nutzten das kontaktlose Bezahlen jetzt häufiger, geht aus einer Umfrage hervor. Außerdem können die Kunden dann ihre Geheimnummern für EC-Karte und Kreditkarte selbst festlegen. Auch Turbo-Überweisungen innerhalb von zehn Sekunden sollen kostenlos möglich sein. Die EU-Kommission will dieses Instant Payment bis Ende 2021 zum normalen Weg des Zahlungsverkehrs machen. Konsumentenkredite können von Neukunden bei der Sparda-Bank mit der Umstellung online abgeschlossen werden. „Im Laufe der Zeit werden weitere neue Funktionen durch die Umstellung der Konten möglich werden“, sagt Pöpplau.

Zuvor müssen sich die Kunden auf einige Einschränkungen einstellen. In der Umstellungsphase funktioniert das Onlinebanking nicht, und auch die Selbstbedienungsterminals und die 84 hauseigenen Geldautomaten sind ausgeschaltet. Auch Telefon- und Mobile-Banking einschließlich der Apps sind zwischen dem 5. und 9. November vom Netz genommen. „Wir raten den Kunden, sich mit Bargeld zu bevorraten und beim Einkauf bar oder mit Kreditkarte zu bezahlen“, sagt Pöpplau. Bei der EC-Karte kann es zu Problemen kommen. Er geht davon aus, dass die Migration der Konten wegen der umfangreichen Vorbereitung problemlos abläuft.

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Die Sparda-Bank wechselt vom Dienstleister SFT Nürnberg zur Fiducia GAD IT AG, dem bundesweit größten genossenschaftlichen IT-Anbieter. Dort werden die Konten von mehr als 1000 Banken betreut. Beim bisherigen Anbieter waren nur noch acht Banken. So hofft die Bank auch auf Einsparungen bei den Kosten, weil sich die Aufwendungen sehr viele Institute teilen.

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