Berlin/Chicago. Die anhaltende Debatte über Rassismus hat US-Lebensmittelkonzerne dazu gebracht, ihre Marken-Strategien in einigen Fällen zu überdenken. Unter anderem kündigten Pepsi und Mars Änderungen bei populären Produkten an: Die Logos der Frühstücksmarke „Aunt Jemima“ und der Reis-Produkte von „Uncle Ben’s“, auf denen jeweils schwarze Menschen zu sehen sind, sollen künftig anders aussehen.
Mars kündigte an, die Marke „Uncle Ben’s“ „weiterzuentwickeln“. Das Markenzeichen des Produkts zeigt den Kopf eines älteren, schwarzen Mannes mit weißen Haaren. Mars erklärte, Haltung beim Bemühen zeigen zu wollen, rassistische Vorurteile und Ungerechtigkeiten zu beenden. Als globaler Konzern habe man eine Verantwortung. Mittlerweile hat Mars den neuen Namen und das überarbeitete Logo öffentlich präsentiert. Die neue Verpackung soll 2021 in die Läden kommen.
„Uncle Ben’s“ und „Aunt Jemima“ erhalten neue Logos – Pepsi ändert Markennamen
Einen Schritt weiter ging die Frühstücksmarke „Aunt Jemima“, deren Logo eine lachende Afroamerikanerin zeigt. Das Logo der seit mehr als 130 Jahren bestehenden Marke wird ab Jahresende abgeschafft, wie das Mutterunternehmen Quaker Foods North America mitteilte, das wiederum zum Konzern Pepsi gehört. Die Marke, unter der unter anderem Ahornsirup und Backmischungen für Pfannkuchen angeboten werden, soll außerdem umbenannt werden.
Kritiker stören sich vor allem am Logo, das in ihren Augen klischeehaft eine schwarze Frau als Maskottchen im Stil einer freundlichen Dienerin abbildet. Pepsi will den Neustart mit verändertem Logo und Namen im vierten Quartal umsetzen.
„Wir erkennen an, dass die Ursprünge von „Aunt Jemima“ auf einem Rassen-Stereotyp gründen“, erklärte das Unternehmen. Das Logo sei im Laufe der Jahre zwar immer wieder geändert worden, um „angemessen und respektvoll“ zu sein, solche Änderungen seien aber nicht mehr ausreichend.
„Wir müssen einen intensiven Blick auf unsere Marken werfen und sicherstellen, dass sie unsere Werte widerspiegeln und die Kundenerwartungen erfüllen“, so Quaker-Managerin Kroepfl.
In den USA demonstrieren seit Wochen zahlreiche Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt. Auslöser ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd durch den brutalen Einsatz eines weißen Polizisten in der Großstadt Minneapolis. Die Gewalttat hat in den USA zu einer intensiven Debatte über Rassismus, die Diskriminierung von Schwarzen und die Zeit der Sklaverei geführt. Präsident Donald Trump hatte zuletzt kleinere Reformen der US-Polizei angekündigt.
• Alle aktuellen Infos über die Proteste in den USA im Newsblog: Schwarzer in Atlanta erschossen – Polizist droht Todesstrafe
(dpa/afp/ba)
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