Berlin. Spätestens wenn am 4. Mai der Schulbetrieb wieder Schritt für Schritt aufgenommen werden soll, wird es auch wieder voller in Bus und Bahn. Die Gefahren der Coronavirus-Pandemie werden bis dahin aber kaum gebannt sein. Damit es in der Hauptverkehrszeit nicht zu überfüllten Fahrzeugen mit erhöhter Ansteckungsgefahr kommt, regen die deutschen Verkehrsunternehmen unter anderem gestaffelte Zeiten für Schulbeginn und -ende an.
Die Behörden müssten jetzt Maßnahmen festlegen, um die Fahrgastnachfrage in Spitzenzeiten besser zu verteilen, sagte Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), unserer Redaktion. „Hilfreich wäre zum Beispiel, dass die Anfangs- und Schließzeiten der Schulen gestaffelt werden und möglichst außerhalb der Hauptverkehrszeit liegen.“
Vielerorts hatten die Verkehrsbetriebe in der Corona-Krise ihr Angebot wegen der geringeren Nachfrage ausgedünnt. Teilweise gingen die Fahrgastzahlen um bis zu 90 Prozent zurück. Innerhalb von sieben bis 14 Tagen könnten die Unternehmen das Angebot nun wieder auf 100 Prozent hochfahren. „Wir wollen in den Fahrzeugen wünschenswerte Abstände der Fahrgäste untereinander ermöglichen“, betonte Wolff.
Fahrgäste sollen Mund-Nasen-Schutz in Bus und Bahn tragen
Die Verkehrsunternehmen weisen darauf hin, dass Fahrgäste in Bussen und Bahnen der „dringenden Empfehlung“ von Bund und Ländern zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zu folgen haben. „Wir werden Informationen aushängen, Durchsagen machen und die digitalen Kanäle nutzen“, kündigte VDV-Chef Wolff an.
Allerdings könnten die Verkehrsbetriebe die Fahrgäste ohne Mund-Nasen-Schutz nicht kontrollieren oder von der Beförderung ausschließen. „Wir gehen davon aus, dass der allergrößte Teil der Fahrgäste bei dem Thema aus Eigeninteresse sehr aufmerksam sein wird und die soziale Kontrolle Wirkung zeigt“, erklärte Wolff. Ein Mund-Nasen-Schutz, eine „Alltagsmaske“ sei laut Robert-Koch-Institut (RKI) gegenwärtig ausreichend: „Das muss keine medizinische Maske sein.“
Reisende sollen sich in den Fahrzeugen verteilen
Die Fahrgäste könnten mit ihrem Verhalten dazu beitragen, das Infektionsrisiko in Bus und Bahn gering zu halten, betonte Wolff. Kunden würden gebeten, sich in den Fahrzeugen zu verteilen und nicht kurz vor knapp zur Haltestelle zu kommen. „Bei den Bahnen gilt weiter: Es müssen nicht alle in den ersten oder letzten Wagen einsteigen“, sagte er.
Generell seien Busse und Bahnen in der Corona-Krise keine Orte mit erhöhtem Infektionsrisiko, wenn sich die Fahrgäste an die RKI-Empfehlungen halten, sagte der Verbandschef. Die Fahrzeuge würden häufig und angemessen gereinigt. Das Fahrpersonal werde durch Trennscheiben oder abgesperrte Bereiche vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt.
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