Hamburg. Der ungewöhnliche Weg von Manuela Rousseau in den Aufsichtsrat des Hamburger DAX-Konzerns.

Manuela Rousseau kommt selbst zum Empfang in der Beiersdorf-Zentrale in Eimsbüttel, um die Besucher abzuholen. Da kann man im Fahrstuhl schon mal über die Foto-Location sprechen. Wie praktisch. Einen kurzen Moment zuckt einem die Frage durch den Kopf, ob ein Mann es wohl genauso gemacht hätte. „Bling“, fünfte Etage. Ein langer Flur, eine schwere Tür mit sehr guter Dämmung. „Das ist der Sitzungssaals des Aufsichtsrats“, sagt die 63-Jährige.

Mitten im Raum stehen sich zwei Tischreihen gegenüber. An den Wänden hängen die Logos von bekannten Marken wie Nivea oder La Prairie, in einer Vitrine sind Produktneuheiten ausgestellt. Manuela Rousseau sitzt seit 20 Jahren im Kontrollgremium von Hamburgs einzigem DAX-Konzern, länger als alle anderen Mitglieder. Viele Jahre war sie die einzige Frau. Im April ist sie zur stellvertretenden Chefin aufgerückt. „Wir sind jetzt fünf Frauen im Aufsichtsrat“, sagt Rousseau. Fünf von zwölf, das ist eine sehr ordentliche Quote im Vergleich zu anderen Firmen.