Umweltschutz

Die Bahn spritzt massig Glyphosat – und sucht Alternativen

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Die Deutsche Bahn versprüht entlang der eigenen Gleise Glyphosat (Symbolbild).

Die Deutsche Bahn versprüht entlang der eigenen Gleise Glyphosat (Symbolbild).

Foto: Daniel Bockwoldt / dpa

Die Deutsche Bahn sprüht entlang der Gleise tonnenweise Glyphosat. Laut einem Bericht sind Anwohner von Bahnstrecken deshalb besorgt.

Berlin. Die Deutsche Bahn ist laut Medienberichten Deutschlands größter Einzelabnehmer des Unkrautvernichters Glyphosat. Doch die Bahn will nun umweltfreundlichere Produkte testen, um Pflanzen entlang der Bahngleise zu verhindern.

Gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium solle ein Forschungsprojekt gestartet werden, um die 33.000 Kilometer Schienen in Deutschland sicher und umweltverträglich zu betreiben, sagte sagte Infrastrukturvorstand Roland Pofalla der „Wirtschaftswoche“.

Umweltministerin Svenja Schulze lobte die Initiative und sagte Unterstützung zu. Die Bahn ist dem Magazin zufolge mit rund 65 Tonnen pro Jahr größter Einzelabnehmer von Glyphosat in Deutschland, laut einem WDR-Bericht nutzte die Bahn 2017 sogar rund 67 Tonnen. Sie habe drei Verfahren identifiziert, die als mögliche Alternativen zu Glyphosat zum Einsatz kommen könnten.

Glyphosat ist umstritten, weil es im Verdacht steht, das Krebsrisiko zu erhöhen. Der Chemie-Riese Bayer musste in den USA schon Entschädigungen Millionenhöhe zahlen, weil Krebspatienten gegen das Unternehmen geklagt hatten. Bayer hat den Hersteller des Unkrautvernichters Glyphosat, Monsanto, im Jahr 2018 übernommen.

Wie unpünktlich ist die Deutsche Bahn wirklich?
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Glyphosat bei der Bahn: Bürger in Nordrhein-Westfalen wohl in Sorge

So könnte Unkraut etwa durch den Einsatz von Heißwasser, Elektroschocks oder energiereichem UV-Licht bekämpft werden. Die Vegetationskontrolle ist wichtig, um die Schienenwege betriebsbereit zu halten.

Der WDR berichtete zuletzt im Zusammenhang mit dem Glyphosat-Einsatz der Bahn über die Sorge von Bürgern aus Nordrhein-Westfalen. So hätten Anwohner einer Bahnstrecke in Bonn nur zufällig erfahren, dass die Bahn das Mittel in großem Stil versprüht. Für Irritation habe vor allem gesorgt, dass die Bahn den Anwohnern wohl nicht mitteilen wollte oder konnte, wann das Mittel verteilt wurde, so dass Anwohner sich darauf hätten einstellen können.

Bericht der „Wirtschaftswoche“ zum Glyphosat-Einsatz bei der Bahn (rtr/ac)

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